Zusammenfassung
Antipsychotika (früherer Begriff Neuroleptika) sind Neuro‑/Psychopharmaka, die vorrangig zur symptomatischen Behandlung von Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis eingesetzt werden sowie bei psychotischen Symptomen im Rahmen anderer Störungen (u. a. affektive oder organisch bedingte Störungen) und bei Manie. Einige werden in der Kinder- und Jugendpsychiatrie aber auch als Stimmungsstabilisatoren, bei Tic-Störungen und zudem symptomatisch bei Reizbarkeit, Agitiertheit und aggressiven Verhaltensweisen sowie Anspannung, Einschlafstörungen oder gedanklicher Einengung angewandt.
In diesem Kapitel werden die Klassifikation und Wirk(ungs)mechanismen der Antipsychotika, die in der Kinder- und Jugendpsychiatrie eingesetzt werden, besprochen und schwerpunktmäßig diejenigen pharmakologischen Aspekte von Antipsychotika dargestellt, die für klinisch tätige ärztliche Kollegen für den therapeutischen Einsatz dieser Substanzen relevant sind. Dabei wird u. a. auf Anwendungsgebiete, die klinische Wirksamkeit und die Studienlage eingegangen. Es werden Dosierungsempfehlungen gegeben und mögliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen und -wechselwirkungen behandelt. Das Kapitel schließt mit Empfehlungen zur Behandlungsdauer sowie zu notwendigen Kontrolluntersuchungen im Rahmen der Pharmakotherapie mit Antipsychotika.