Erschienen in:
25.07.2023 | Bandverletzungen des Sprunggelenks | CME
Bandverletzungen des Sprunggelenks
Stellenwert radiologischer bildgebender Verfahren
verfasst von:
Dr. med. Erik Volmer, B.Sc., Prof. Dr. med. Thomas Mittlmeier, MHBA, Prof. Dr. med. Marc-André Weber, M.Sc.
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 8/2023
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Zusammenfassung
Verletzungen des Sprunggelenks weisen mit einer Inzidenz von 1 auf 1000 v. a. Läsionen des lateralen Bandapparats auf, wenngleich Verletzungen des medialen Bandapparats mit einer Inzidenz von 0,3–0,7 auf 1000 häufiger auftreten als bisher angenommen und oft übersehen werden. Eine korrekte bildgebende Diagnostik der Bänder des Sprunggelenks sind für die Prognose und die Therapieplanung obligatorisch. Bei klinisch dringendem Verdacht auf ligamentäre Verletzungen und osteochondrale Läsionen des Sprunggelenks nach primärer röntgenologischer Beurteilung wird v. a. die Magnetresonanztomographie (MRT) zur genaueren Beurteilung empfohlen. Zusätzlich hat die Ultraschalluntersuchung bei der Beurteilung der Bänder eine gute Sensitivität (91 % vs. 97 % [MRT]), weist aber im Vergleich zur MRT eine schlechtere Spezifität auf (63 % vs. 93 % [MRT]). Bei den am häufigsten stattfindenden Supinationstraumata sollte insbesondere auf das Ligamentum tibiofibulare anterius und das Ligamentum fibulocalcaneare geachtet werden. Verletzungen der oberflächlichen Schicht des medialen Bandapparats sind zu etwa 50 % mit einer Läsion des posterioren tibiotalaren Ligaments assoziiert.