Ein 57-jähriger Mann, der mittlerweile 35 Jahre als Kesselschmied gearbeitet hat, stellt sich bei seinem HNO-Arzt wegen seiner in der letzten Zeit deutlich zunehmenden beidseitigen Schwerhörigkeit vor (Abb. 1, Dez. 2010). In Gesellschaft kann er seinen Gesprächspartner immer schlechter verstehen, außerdem muss er das Fernsehgerät lauter einstellen, als es den restlichen Familienmitgliedern lieb ist. Zusätzlich beklagt er ein beidseitiges Ohrgeräusch, das sich in derselben Zeit entwickelt hat und ihn insbesondere nach Beendigung seiner Arbeit abends und am Wochenende zu Hause stört. Oft fällt ihm wegen des Ohrgeräusches, das einem hohen Ton entspricht und kontinuierlich vorhanden ist, das Einschlafen schwer. Seit 10 Jahren hat er rezidivierendes wässriges Ohrlaufen rechts. Er weiß von einem Trommeldefekt rechts, hat aber bisher nicht den Mut aufgebracht, sich der vom HNO-Arzt empfohlenen sanierenden Mittelohroperation zu unterziehen (Beispiel Tonschwellen- und Sprachaudiogramm, Dez. 2010). Persönlichen Gehörschutz verwendete er, weil er bei seiner Tätigkeit auf das Hören von Warngeräuschen angewiesen ist und auch ständig mit seinen Kollegen kommunizieren muss, in Form von Wattepfropfen bei der Arbeit nur gelegentlich.
1.
An welche Ohrerkrankung muss man neben den bei ihm bereits bekannten rechtsseitigen Leiden denken?
2.
Welche Erkrankungen sind differenzialdiagnostisch auszuschließen?
3.
Welche diagnostischen Maßnahmen sind durchzuführen und welche Formalitäten hat der HNO-Arzt bei einem entsprechenden Verdacht einzuleiten?
4.
Wenn es nachfolgend zu einer Bewertung seines Hörschadens kommt, sind welche Untersuchungen notwendig?
5.
Wie quantifiziert man in diesen Fällen den Hörschaden üblicherweise?
6.
Was versteht man unter dem Begriff Plausibilitätsprüfung und wie wird sie durchgeführt?
7.
Wie sind die aufgrund der Vorerkrankungen bereits bestehenden Hörminderungen bei der Quantifizierung der nun zusätzlich wahrgenommenen Höreinbuße zu berücksichtigen?
8.
Wie fügt sich das Ohrgeräusch in das Krankheitsbild ein und wie wird ihm bei der Bewertung des Hörschadens Rechnung getragen?
9.
Welche Empfehlungen zur Vorsorge eines weiteren Voranschreitens seiner Schwerhörigkeit können dem Patienten gegeben werden?
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