Prophylaktisch konnte durch Gabe von niedrigdosiertem Halperidol
präoperativ (3 × 0,5 mg/24 h) die Ausprägung eines perioperativen Delirs vermindert werden [
6], ebenso durch die Gabe postoperativ (1 × 0,5 mg + 0,1 mg/h für 12 h) nach Aufnahme auf der Intensivstation [
10]. Diese Form der Delirprävention sollte allerdings nur Patienten mit hohem Risiko für die Entwicklung eines perioperativen Delirs vorbehalten bleiben [
4]. Bevorzugt einzusetzen für die Vermeidung einer Delirentwicklung sind Regionalanästhesie- und -analgesieverfahren, eine suffiziente
Schmerztherapie, der Verzicht auf die Anwendung von
Benzodiazepinen (außer beim
Alkoholentzugsdelir) sowie nichtpharmakologische Interventionen (Frühmobilisierung, Physiotherapie, Wiederherstellung der Orientierung durch Brille, Hörgerät, Uhr, Kalender, Zeitung, Bezugspersonen) und schlaffördernde Maßnahmen in der Nacht (Licht-/Lärmreduktion, Schlafbrillen, Ohrstöpsel; ggf. pharmakologisch unterstützt durch Melatoninanaloga) [
4]. Ein Delirmonitoring (z. B. CAM-ICU) ist essenziell.
Bei anhaltendem, postoperativem
Delir kann ein Behandlungsversuch mit
Neuroleptika unternommen werden [
9], gleichzeitig ist aber nach anderen, sehr viel häufigeren Ursachen von postoperativer Unruhe und
Verwirrtheit (z. B. metabolische Entgleisung,
Hypoxie,
zerebrale Ischämie, übermäßiger
Schmerz) zu suchen. Produktiv-psychotische delirante Symptome in der perioperativen Phase oder auf Intensivstation sind der Behandlung mit Haloperidol, Risperidon Olanzapin oder
Quetiapin zugänglich [
4].
Die Behandlung von psychotischen Symptomen (unabhängig ob im
Delir, beginnendem Delir oder isoliert vorkommend) soll mit
Neuroleptika erfolgen [
4; Evidenzgrad-1a-Empfehlung].