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Die Geburtshilfe
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Publiziert am: 14.01.2023

Praktisches geburtshilfliches multiprofessionelles Training (PROMPT)

Verfasst von: Constantin S. von Kaisenberg, Spyridon Papageorgiou, Halina Lewinski, Bettina Bohnhorst und Markus Flentje
In der Geburtshilfe gibt es seltene, nicht sicher beherrschbare Komplikationen, die die Gesundheit von Mutter und/oder Kind bedrohen. Dies sind u. a. Probleme der Geburtsmechanik (Schulterdystokie, spontane Beckenendlagen- oder Zwillingsgeburt), fetale Hypoxie, Azidose und Neugeborenenreanimation, Präeklampsie, Eklampsie und HELLP-Syndrom, mütterliche Probleme wie Kollaps und Herzstillstand, schwierige Atemwege und anästhesiologische Notfälle, Sepsis und akute Uterusinversion oder Nabelschnurvorfall), die zielgerichtet, rasch und fachgerecht behandelt werden müssen.
Das praktische geburtshilfliche multiprofessionelle Training (PROMPT) bedeutet, seltene Notfälle evidenzbasiert regelmäßig gemeinsam multiprofessionell zu üben (Hebammen, Geburtshelfer, Kinderärzte und Anästhesisten), um das Outcome für Mütter und Kinder zu verbessern. Die Effektivität des auf wissenschaftlichen Studien basierenden PROMPT-Trainings wurde in vielfachen Studien nachgewiesen. Im Zentrum stehen Kommunikationstraining und Teamtraining sowie Vorlesungen und Übungen an High-fidelity-Simulationspuppen oder einfachen Requisiten und Laiendarstellern im eigenen Kreißsaal.

Was ist PROMPT?

PROMPT
PROMPT steht für PRactical Obstetric Multi-Professional Training und wurde initial in Bristol (UK) im Jahre 2000 begonnen.
Das Training besteht derzeit aus 14 Modulen: Teamwork - und Kommunikationstraining , Schulterdystokie, spontane Beckenendlagengeburt und Zwillingsgeburt, fetale Hypoxie , Azidose und Neugeborenenreanimation, Präeklampsie, Eklampsie und HELLP-Syndrom , mütterliche Probleme wie Kollaps und Herzstillstand, schwierige Atemwege und anästhesiologische Notfälle, Basic und Advanced Life Support, Sepsis, schwere geburtshilfliche Blutung, akute Uterusinversion und Nabelschnurvorfall.
Die Schulungstage in den eigenen Kreißsälen bestehen vormittags aus einer 4-stündigen Präsentation zum theoretischen Hintergrund (Studien) sowie den Managementalgorithmen zur Beherrschung der Komplikationen. Nach einer Pause folgen nachmittags praktische Übungen in 30-minütigen Abständen, bestehend aus Simulationen mit High-fidelity-Simulationspuppen oder einfachen Requisiten und Laiendarstellern. Die Mitarbeiter in der Geburtshilfe werden in Gruppen von 5–8 Teilnehmern bestehend u. a. aus Hebammen, Geburtshelfern, Anästhesisten, Kinderärzten und kreißsaal-assoziierten Berufen eingeteilt. Die Gruppen werden z. T. hälftig aufgeteilt, wobei die eine Hälfte eine übende, die andere eine beobachtende Rolle einnimmt. Nach 15 Minuten tauschen beide die Rollen. Es erfolgt ein Debriefing mit Checklisten (Teamworking und Kommunikation). Allen Teilnehmern wird die Möglichkeit gegeben, sich mit den Modulen in einer angstfreien Umgebung ohne Prüfung intensiv vertraut zu machen und zu üben, bis Vertrautheit mit den Manövern eintritt.
Das Ziel des Trainings ist eine Outcome-Verbesserung. Dies wird durch die Teilnahme an allen Modulen mindestens einmal pro Jahr für alle in der Geburtshilfe tätigen Berufsgruppen erreicht. Geübt wird in den Räumen des Kreißsaals mit den eigenen Ressourcen unter möglichst realistischen Bedingungen (Mitarbeiter, Räume und Material) (Abb. 1 und 3).
Die Kursteilnehmer sollen sich mit dem PROMPT- Kurs-Handbuch für einen PROMPT-Kurs vorbereiten, das vor dem Training ausgehändigt wird oder im Buchhandel erworben werden kann. Das PROMPT- Trainer-Handbuch kann während eines PROMPT-Train-the-Trainer-Kurses erworben werden. Hier werden Teams von vier Personen geschult (z. B. Hebamme, Geburtshelfer, Neonatologe und Anästhesist). PROMPT-Trainer können anschließend in ihrer eigenen Klinik das PROMPT-Training durchführen. PROMPT-Train-the-Trainer-Kurse werden durch die PROMPT Germany gUG für den deutschsprachigen Raum angeboten und es wird Unterstützung für die Einführung in die eigene Klinik gegeben.
In Bristol hat das PROMPT-Training zu einer 50 %igen Reduktion der Neugeborenen mit niedrigem Apgar-Score, einer 45 %igen Verringerung der infantilen Zerebralparese im Schulalter, einer 100 %igen Reduktion der permanenten Plexus-brachialis-Parese nach Schulterdystokie und einer 91 %igen Verringerung der geburtshilflichen Haftungsklagen geführt (Abb. 2).
PROMPT wurde zwischenzeitlich u. a. in Europa (Schottland, Irland, Deutschland, Rumänien) den USA, Australien, Neuseeland, Asien (Singapur, den Philippinen, Dubai) und Afrika (Sierra Leone und Zimbabwe) eingeführt. Die Verbesserungen der neonatalen Outcomes wurden inzwischen vielfach national und international publiziert.

Evidenz

Zahlreiche Studien haben die Unterschiede des neonatalen Outcomes vor und nach der Einführung des PROMPT-Trainings bzw. der Effektivität des Trainings in derzeit 58 Publikationen untersucht: https://www.promptnz.org/evidence-of-effectiveness.
In der Simulationsumgebung zeigte sich, dass die Schulterdystokie häufiger erfolgreich vaginal entbunden werden konnte (50 % vs. 85 % [Lynch und Emmerson 2012] und 42,9 % vs. 83,3 % [Crofts et al. 2008]) und häufiger die richtigen Manöver durchgeführt wurden (46,3 % vs. 99,8 % [Zhang und Wang 2014]).
Die Analysen unter klinischen Bedingungen zeigten eine Reduktion der Plexus-brachialis-Parese („brachial plexus injury“ – BPI) von 9,3 % auf 2,3 % (Draycott et al. 2008; Cornthwaite et al. 2015) sowie eine Reduktion niedriger Apgar-Scores und der hypoxisch-ischämischen Enzephalopathie (HIE) um jeweils 50 % (Tab. 12 und 3).
Tab. 1
Review der Literatur vor der Einführung des PROMPT-Trainings an der MHH Odds-Ratio (OR), relative Risikoreduktion und statistische Signifikanz (p), CI: Konfidenzintervall, gesamt prä kombiniert (Draycott et al. 2008; Weiner et al. 2014), gesamt post kombiniert (Draycott et al. 2008; Weiner et al. 2014; Zhang und Wang 2014)
 
Schulter-Dystokie (vaginale Entbindungen Gesamt) Häufigkeit
Odds-Ratio
(95 %-CI)
Plexus-brachialis-Parese (Schulter-Dystokien Gesamt)
Odds-Ratio
(95 %-Cl)
Relative
Risiko-reduktion
Signifikanz (p)
1996–1999
(prä)
(Draycott et al. 2008)
324 (15.908)
2,04 %
 
39 (324)
12,04 %
   
2001–2004
(post)
(Draycott et al. 2008)
262 (13.117)
2,00 %
OR = 0,98
(0,83, 1,16)
10 (262)
3,82 %
OR = 0,29
(0,14, 0,59)
68,1 %
0,04*
2008–2010
(prä)
(Weiner et al. 2014)
113 (3285)
3,44 %
 
10 (113)
8,5 %
   
2011–2012
(post)
(Weiner et al. 2014)
95 (2589)
3,67 %
OR = 1,07
(0,81, 1,41)
0 (95)
0 %
OR = 0,05
(0, 0,95)
100 %
<0,01**
2009–2012
(post)
(Zhang und Wang 2014)
562 (17.073)
3,29 %
 
8 (562)
1,42 %
   
Gesamt (prä)
437 (19.193)
2,28 %
 
49 (437)
11,21 %
   
Total (post)
919 (32.779)
2,80 %
OR = 1,24
(1,1, 1,39)
18 (919)
1,96 %
OR = 0,16
(0,09, 0,28)
82,5 %
0,009**
Statistische Signifikanz: *signifikant p < 0,05, **hoch signifikant p < 0,01.
Tab. 2
Review der Literatur vor der Einführung des PROMPT-Trainings an der MHH
Neonatales Outcome
1998–1999 (prä)
2001–2003 (post)
Relative Risikoreduktion
p
5′-Apgar-Score <6
73 (8430)
0,86 %
49 (11.030)
0,44 %
51 %
<0,001**
Hypoxisch-ischämische
Enzephalopathie (HIE)
23 (8430)
0,27 %
15 (11.030)
0,14 %
50 %
0,03*
Moderate/schwere HIE
16 (8430)
0,19 %
11 (11.030)
0,10 %
53 %
0,09
Statistische Signifikanz: *signifikant p < 0,05, **hoch signifikant p < 0,01.
Tab. 3
Ergebnisse für Training mit High- and Low-fidelity-Simulationspuppen (Crofts et al. 2006)
 
High-fidelity-Simulationspuppen
(post-Training), N (64)
Low-fidelity-Simulationspuppen
(post-Training), N (68)
p
Erfolgreiche Entbindung
94 %
72 %
0,002**
Angewandte
Kräfte
2,030 Newtonsekunden
2,916 Newtonsekunden
0,006**
Ruf nach Neonatologen
22 %
47 %
0,003**
Statistische Signifikanz:*signifikant p < 0,05, **hoch signifikant p < 0,01.
Randomisiert kontrollierte Studien, in der die Wirksamkeit des Eklampsie-Trainings überprüft wurde, zeigten eine deutliche Verbesserung in allen Aspekten der Versorgung nach dem Training. Daraus resultierte ein signifikanter Anstieg bei der Erledigung grundlegender Aufgaben von 87 % auf 100 %, insbesondere bei der Verabreichung von Magnesiumsulfat von 61 % auf 92 % (Ellis et al. 2008), die zudem schneller erfolgte (Siassakos et al. 2011b).
Retrospektive Studien nach der Einführung des Trainings in den USA. zeigten eine Reduktion der Kaiserschnittrate, eine verbesserte Erkennung der Schulterdystokie und Reduktion der Plexusparese, der BPI sowie der HIE (Weiner et al. 2014). Dies führte zu einer potenziellen Einsparung für die Sektiones von insgesamt 4.455.242 $ (ca. 640.000 $ jährlich), für die BPI von insgesamt 7.500.000 $ (1.500.000 $ jährlich) und für die HIE von insgesamt 26.800.000 $ (6.700.000 $ jährlich). Entsprechend war das PROMPT-Training in Kansas, USA potenziell geeignet, über 7 Jahre etwa 38.755.242 $ einzusparen (Weiner et al. 2016). Zusätzlich zeigte sich eine verbesserte Arzt-Patient-Kommunikation (Smith 2016).
Die Implementierung des Trainings in Australien führte zu einem positiven Einfluss auf das perinatale Outcome (Calvert et al. 2013). Die retrospektive Kohortenstudie (Shoushtarian et al. 2014) zeigte eine Reduktion der 1-Minuten-Apgar-Scores <7 von 9,1 % auf 7,7 %. Außerdem verringerte sich der Anteil der Neugeborenen mit einem Nabelschnurlaktat >5,27 mmol/l von 25 % auf 23,4 %. Die Häufigkeit eines 5-Minuten-Apgar-Scores <7 und von größeren postpartalen Blutungen (>1500 ml) blieb jedoch unverändert. Zudem konnte die Krankenhausaufenthaltsdauer gesenkt werden (vor dem Training: Mittelwert 2,85 [SD 1,55] Tage, nach dem Training: Mittelwert 2,79 [SD 1,55] Tage).
In Neuseeland laufen derzeit zahlreiche Studien, um die Auswirkungen von PROMPT auf das Management und den Ausgang seltener geburtshilflicher Notfälle zu etablieren. PROMPT New Zealand hat die gegenwärtig verfügbare Evidenz gesammelt und ergänzt sie ständig.
Eine große Herausforderung war die Implementierung von PROMPT in Südafrika. Laut der 2015 veröffentlichten Studie von Neil F. Moran et al. (Moran et al. 2015) war vor Einführung von PROMPT die Müttersterblichkeit durch geburtshilfliche Blutungen, hypertensive Schwangerschaftskomplikationen und Komplikationen von Schwangerschaftsabbrüchen sehr hoch. Es wurden 58,5 % der Todesfälle als vermeidbar eingestuft. Die daraufhin eingeführten Trainingskonzepte zur Reduktion der hohen Sterblichkeit schlossen jedoch keine praktische Ausbildung ein und erfolgten nicht evidenzbasiert. Daraufhin kam es zu einem weiteren Anstieg der mütterlichen Morbidität und Mortalität, ohne Verbesserung des neonatalen Outcomes. Die häufigste Ursache der mütterlichen Todesfälle war eine geburtshilfliche Blutung (Anstieg um 40 %). Zwischenzeitlich wurden 80 % der Blutungstodesfälle als vermeidbar/wahrscheinlich vermeidbar eingeschätzt. In der Folge dieses nicht erfolgreichen Versuches wurde das erste standardisierte und strukturierte afrikanische kontinentweite Trainingskonzept ESMOE (Essential Steps in the Management of Obstetric Emergencies) eingeführt. Es enthielt sowohl theoretische als auch praktische Ausbildungsaspekte für Ärzte und Hebammen, basierend auf den Prinzipien von PROMPT, aber angepasst an das Gesundheitssystem und die Ressourcen in Südafrika. Dies führte erstmals zu einem Rückgang der Müttersterblichkeit um zunächst 11 %. Viele Initiativen dauern an, um das PROMPT-Konzept vor Ort anzupassen und neu zu konfigurieren, damit die mütterliche und neonatale Morbidität und Mortalität in Afrika weiter reduziert werden kann.
Neben einer Verbesserung des maternalen und neonatalen Outcomes führte das PROMPT-Konzept zu einer signifikanten Verbesserung der Sicherheitskultur der Mitarbeiter (Van Der Nelson et al. 2014). Das Teamworking und die Arbeitszufriedenheit (Siassakos et al. 2010) verbesserten sich nach der Schulung ebenfalls deutlich.
Eine Reihe von retrospektiven Studien hat die Kosten der Durchführung des PROMPT-Trainings mit der potenziellen Kosteneinsparung durch die Regulierung von Haftungsfällen verglichen (Draycott et al. 2015a, b; Macrae und Draycott 2016; Yau et al. 2016; van de Ven et al. 2017).
Für das Southmead Hospital in Bristol, UK, lagen die Start-up-Kosten bei 5574 € und variable Kosten bei 143.232 €. Dies waren Gesamtkosten von 148.806 € für ein Jahr. Die Durchführung des Trainings und Freistellung des Personals machten etwa 89 % der Gesamtkosten und 92 % der variablen Kosten aus. Im Jahre 2015 kamen im Southmead-Krankenhaus 6517 Kinder zur Welt. Daher lagen die Kosten des PROMPT-Trainings bei ca. 23.000 €/1000 Geburten (Yau et al. 2016).
In Australien war die Einsparung der Kosten für Haftpflichtfälle 20-mal höher als die Kosten für das Training.

Konzept und Komponenten des Trainings

Schwere geburtshilfliche Notfälle sind seltene sporadische Ereignisse, unsere Erfahrungen damit sind daher limitiert. Die Idee eines multiprofessionellen geburtshilflichen Notfalltrainings ist nicht neu. Dieses wird seit Längerem von nationalen Fachgesellschaften empfohlen, da es sinnvoll ist, ein solches Training durchzuführen, die Ausbildungszeit der Assistenzärzte zurückgegangen ist und erkannt wurde, dass das Training verbessert werden muss. Das Konzept „see one, do one, teach one“ erfüllt nicht die spezifischen Anforderungen des geburtshilflichen Notfalltrainings. Zudem haben die „Confidential Enquiries into Maternal Deaths in the UK“ in der Mehrheit der Fälle eine „substandard care“ für mütterliche Todesfälle aufzeigen können.
Verschiedene MBRRACE-UK-Berichte (Mothers and Babies: Reducing Risk through Audits and Confidential Enquiries across the UK) haben die Notwendigkeit unterstrichen, ein lokales multiprofessionelles Training für alle Mitarbeiter der Geburtshilfe durchzuführen, um das Teamworking zu verbessern und damit letztlich auch die Patientenversorgung.
Der MBRRACE-UK-Report von 2009–2012 berichtete über 83 Frauen, die an Sepsis verstorben waren. Davon starben 20 an mit dem Genitaltrakt assoziierten Infektionen, 63 jedoch an nicht mit Schwangerschaft assoziierter Sepsis. Hierbei spielte Influenza mit 36 mütterlichen Todesfällen die H1N1 Influenza Pandemie 2009–2010 eine wichtige Rolle. Weitere Ursachen waren Meningitis, Pneumonie, Infektionen des Urogenitaltrakts und Brustabszesse.
Der MBRRACE-UK-Report aus dem Jahr 2016 unterstrich, dass Schwangere auch Herzerkrankungen haben können, die 25 % der mütterlichen Todesfälle verursachten. Daher sollten Mitarbeiter in der Geburtshilfe wachsam für Symptome wie Thoraxschmerzen und Orthopnoe sein, die in der Schwangerschaft häufig als Sodbrennen oder Anämie abgetan werden.
Der MBRRACE-UK-Report von 2018 hob hervor, dass die meisten im Jahre 2017 gestorbenen Frauen multiple Gesundheitsprobleme oder Risikofaktoren aufwiesen.
Der jüngste MBRRACE-UK-Report wies darauf hin, wie wichtig regelmäßige klinische Untersuchungen dafür sind, eine frühe Dekompensation im Rahmen einer Sepsis zu erkennen. Vitalzeichen sollten zusätzlich bei niedergelassenen Frauenärzten und Hebammen erhoben werden, damit Schwangere bei abnormalen Befunden rasch eingewiesen werden können. Die Befunde sollten in einem geburtshilflichen Frühwarn-Score eingetragen werden (MOEWS Chart), der es dem Team erleichtert, die richtigen klinischen Maßnahmen zu ergreifen.
Zusammenfassend haben zahlreiche britische Fachgesellschaften empfohlen, dass:
  • ein Training simulierter Notfälle organisiert werden solle, um das Management seltener geburtshilflicher Notfälle zu verbessern (CESDI – 4th Annual Report [Rosser 1998], CEMD – Why Mothers Die [Weindling 2004], Safer Births: Everybody’s business [King’s Fund 2008], NHSLA – CNST Maternity Standards [The National Health Service and Litigation Authority 2011], CMACE – Saving Mothers Lives [Cantwell et al. 2011]),
  • alle Abteilungen ein anhaltendes multidisziplinäres Teamtraining für alle Mitarbeiter der Geburtshilfe initiieren oder anhaltend weiter durchführen sollen (MBRRACE UK – Saving Lives, Improving Mothers’[Knight et al. 2014]),
  • ein lokales multiprofessionelles Training für alle Mitarbeiter der Geburtshilfe empfohlen werden sollte, um das Teamworking und damit letztlich die Krankenversorgung zu verbessern (NHS England Maternity Review – Better Births. Improving Outcomes of Maternity Services in England. A five year forward view for maternity care [Yau et al. 2016]).
Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Frage, wie eine multiprofessionelle Kultur in einer Abteilung für Geburtshilfe eingebettet und verankert werden kann.

Kommunikation und Teamwork

Was ist eigentlich die Bedeutung des Wortes „Kommunikation“? Unsere Fähigkeit zu kommunizieren nimmt unter Stress ab. Daher ist es wichtig, gute Methoden der Kommunikation zu lernen. Die Weitergabe von Information und das Teilen des Inhaltes stellen kritisch wichtige Komponenten der Entscheidungsfindung dar.
Unsere Fähigkeit, mehrere Informationsinhalte gleichzeitig zu verarbeiten, ist auf maximal 7 begrenzt (Miller’sche Zahl) (Cowan 2015). Daher müssen Informationen dem Team wiederholt mitgeteilt werden. Dies betrifft Diagnosen, Managementkonzepte und die Priorisierung von Maßnahmen. Kommunikation kann z. B. durch direktes Ansprechen der Teammitglieder mit Namen und Rückmeldung verbessert werden („closed loop communication“).
„Teamwork“ bedeutet, dass Personen mit unterschiedlichem Hintergrund und unterschiedlichen Fachdisziplinen kooperativ und respektvoll zusammenarbeiten, um die gleichen Ziele zu erreichen. Personengruppen, deren Individuen nur ihren eigenen individuellen Output priorisieren, arbeiten nicht als Team. Beim Teamwork wird der Fokus auf die Performance des gesamten Teams und das Erreichen der gemeinsamen Ziele gelegt. Warum also ist Teamwork wichtig?
Teamwork ist für die Gesundheitsversorgung von elementarer Bedeutung, insbesondere in einer geburtshilflichen Notfallsituation. Ohne das Miteinander können wir nicht effektiv arbeiten. Die kritischen Elemente des Teamworking sind Kommunikation, Rollen und Verantwortlichkeiten sowie das Situationsbewusstsein. Letztlich verbessern sich so die Crisis Resource Management Skills (CRM) (Bogne Kamdem et al. 2021). Diese Themen wiederholen sich während des Kurses in Vorlesungen, Aktivitäten und Übungen.
Es liegt zwischenzeitlich umfassende Evidenz dafür vor, das gemeinsame Training in multiprofessionellen Teams zu unterstützen:
  • Training in multiprofessionellen Teams verbessert das Teamworking (Siassakos et al. 2009).
  • Individuen machen weniger Fehler, wenn sie in effektiven Teams zusammenarbeiten (Siassakos et al. 2011a).
  • Teammitglieder verstehen die Rollen der anderen besser, wenn sie gemeinsam üben.
  • Teammitglieder „sehen gegenseitig nach sich“ und stellen Fehler ab, bevor sie einen Unfall verursachen (Helmreich 2000).
In einer geburtshilflichen Notfallsituation sollte ein Team-Leader eine Vogelperspektive einnehmen, um den Überblick zurückzugewinnen:
  • Stop – erkläre den Notfall, tritt einen Schritt zurück.
  • Kommuniziere – bitte für einen Moment um Ruhe, damit zugehört werden kann.
  • Plane.
  • Priorisiere – konzentriere dich auf das Wichtigste.
  • Delegiere – achte auf Teammitglieder, die nicht gut mitmachen.
Das Situationsbewusstsein ermöglicht Individuen, „ahead of the game“ zu sein.
Einer der wichtigsten allgemeinen Aspekte des PROMPT-Trainings ist der positive Einfluss auf die Teamarbeit und das Klima zwischen den Kollegen. Klinische Fähigkeiten, Kenntnisse und die Umsetzung von Konzepten der Patientenversorgung gelten als die offensichtlichsten Ziele einer effektiven Ausbildung (McGaghie et al. 2011). Die Auswirkungen auf die soziale Kompetenz und das Teamklima sind jedoch wahrscheinlich ebenso wichtig. Erwartungsgemäß (Siassakos et al. 2009, 2011) führen suboptimale Teamarbeit (Siassakos et al. 2011), mangelnde Führung und unzureichende Kommunikation zu einem unzureichenden klinischen Ergebnis.
Eines der Grundprinzipien von PROMPT ist: „Those who work together should train together“. Eine retrospektive Analyse nach der Einführung von PROMPT (Van der Nelson et al. 2014) zeigte eine statistisch signifikante Verbesserung der Antworten zur Sicherheitskultur auf den Stationen. Das Teamarbeitsklima und die Arbeitszufriedenheit (Siassakos et al. 2010) verbesserten sich nach der Schulung ebenfalls.
In einer Übersichtsanalyse von Bristowe et al. 2012 wurden die geschulten Teams nach Faktoren gefragt, die die Teamarbeit bei klinischen Notfällen beeinflussen, und nach wünschenswerten Teamfähigkeiten, die jedoch während der Ausbildung oder der Entwicklung des Einzelnen oder des Teams weitgehend gefehlt hatten.
Klare Führung, Kommunikation und patientenorientierte Betreuung wurden von der Mehrheit der Teilnehmer als wichtig erachtet.
Gute Führung bedeutet, kritische Informationen zu kommunizieren, Aufgaben zu delegieren oder sich während des Notfalls auf den Patienten zu fokussieren.
Cornthwaite et al. beschrieben Eigenschaften, die eine gute Führungsperson ausmachen (Cornthwaite et al. 2013). Führung wird am besten von einer Person wahrgenommen, die die größte Erfahrung im Umgang mit dem Notfall hat. Die Situation kann effektiver gemanagt werden, wenn die Führungsperson alle Mitglieder des multiprofessionellen Teams und ihre relevanten Rollen kennt, bevor der Notfall eintritt. Zudem sollte die Führungsperson wissenschaftliche Kenntnisse besitzen, Kenntnisse über die Fähigkeiten der einzelnen Teammitglieder haben, den Notfall erkennen können, das Gesamtbild im Auge haben und Aufgaben angemessen delegieren können („closed loop communication“).
Dieses Konzept wird durch das PROMPT-Training in die Praxis umgesetzt, z. B. in einer verbesserten Gesundheitsversorgung der Mütter (CEMACH- und MBBRACE-UK-eport). Dies führte zu einer Senkung der Müttersterblichkeit von 11 (2006–2008) auf 10 (2010–2012) (Knight et al. 2014) bzw. auf 8,5 (2012–2014) (Freedman und Lucas 2016) pro 100.000 Schwangerschaften.

Inhalt des Trainings/der Module

Die Evidenz deutete darauf hin, dass ein jährliches multiprofessionelles geburtshilfliches Teamtraining erforderlich ist. Darüber hinaus ist die jährliche Anwesenheit von mindestens 90 % der Mitarbeiter (Hebammen, Geburtshelfer, Kinderärzte, Anästhesisten und OP- und Anästhesie-Pfleger) für die anhaltende Wirksamkeit von PROMPT obligatorisch (Train 100 % of staff, PROMPT Maternity Foundation).
Die Betreuung der Mütter und Babys erfolgt durch drei Fachdisziplinen, jede bestehend aus mehreren Berufen: Geburtshelfer und Hebammen, Neonatologen und Kinderkrankenschwestern, Anästhesisten und Anästhesiekrankenschwestern sowie OP-Schwestern.
Das Gesamtkonzept des PROMPT-Trainings besteht, wie in dem Kurs-Handbuch beschrieben, aus derzeit 14 verschiedenen Modulen:
1.
Teamworking
 
2.
Basic Life Support und mütterlicher Kollaps
 
3.
Mütterlicher Herzstillstand und Advanced Life Support
 
4.
Mütterliche anästhesiologische Notfälle
 
5.
Fetales Monitoring unter der Geburt
 
6.
Präeklampsie und Eklampsie
 
7.
Mütterliche Sepsis
 
8.
Schwere geburtshilfliche Blutung
 
10.
Nabelschnurvorfall
 
11.
Vaginale Beckenendlagegeburt
 
12.
Zwillingsgeburt
 
13.
Akute Uterusinversion
 
14.
Basic Neugeborenenreanimation
 

Teamworking

Der ideale Teamleader ist primär am Erfolg des Teams, nicht an seinem eigenen Erfolg interessiert. Er ist kompetent, koordiniert und motiviert das Team, setzt klare Ziele, kommuniziert klar und einfach, delegiert Aufgaben angemessen, respektiert die Expertise der Teammitglieder, ist willens, zuzuhören, und ist offen für Kritik, schaut voraus und plant voraus.
Der ideale Teamplayer hat eine klare Rolle, über die Konsens besteht, ist anpassungsfähig, kommuniziert klar, verhält sich unterstützend gegenüber den übrigen Teammitgliedern, fühlt sich sicher genug, um eine Meinung zu äußern („to speak up“), gibt Feedback und Informationen an den Rest des Teams weiter und überprüft die eigene Leistung objektiv.
Erfolgreiche Teams benennen das Problem/erklären den Notfall frühzeitiger, managen die Aufgabe durch Closed-loop-Kommunikation, beginnen die Behandlung schneller, in solchen Teams verlassen weniger Mitglieder den Raum und sie kommunizieren mithilfe von strukturierter Kommunikation im SBAR-Stil (Situation-Background-Assessment-Recommendation) (Siassakos et al. 2011c).
Das Training in multiprofessionellen Teams ist gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
  • Das Training wird inhouse durchgeführt.
  • 100 % der Mitarbeiter der Geburtshilfe werden regelmäßig trainiert.
  • Alle Mitarbeiter der Geburtshilfe werden gemeinsam trainiert.
  • Prinzipien des Teamworkings werden in klinische Szenarien inkorporiert.
  • Systemveränderungen werden eingeführt, oft Vorschlägen von Mitarbeitern folgend, nachdem sie am Training teilgenommen haben.

Basic Life Support und mütterlicher Kollaps

Das Spektrum des mütterlichen Kollapses reicht von einem isolierten und vorübergehenden Abfall des Blutdrucks bis zu Herzstillstand und Tod.
Es ist absolut imperativ, dass alle Mitarbeiter des Gesundheitssystems basale Reanimationsmaßnahmen durchführen können.
Der CMACE-Bericht (Centre for Maternal and Child Enquiries) empfiehlt, dass alle klinischen Berufsgruppen regelmäßig Training erhalten, um basale, intermediäre und fortgeschrittene Fähigkeiten der Reanimation zu beherrschen (Wilkinson et al. 2011).

Mütterlicher Herzstillstand und Advanced Life Support

Die möglichen geburtshilflichen und anästhesiologischen Gründe eines Herzstillstands in der Schwangerschaft und nach der Geburt sind u. a. Hämorrhagie, Präeklampsie/Eklampsie, Lungenembolie, Fruchtwasserembolie, Sepsis, totale Spinalanästhesie, Lokalanästhetika-Toxizität und Magnesiumüberdosierung. Das Ziel dieses Moduls ist es, Mitarbeitern der Geburtshilfe einen initialen Überblick des Advanced Life Supports bei Schwangeren zu geben und durch Algorithmen das Management zu verbessern (Resuscitation Council UK 2021).

Mütterliche anästhesiologische Notfälle

Die Rolle der Anästhesisten in dem multidisziplinären Team ist sehr wichtig. Ihre spezifischen Fähigkeiten werden häufig in Situationen mit hohem Stresslevel benötigt, wenn der Zeitfaktor kritisch ist und das Leben der Mutter oder des Ungeborenen in Gefahr ist. Unter diesen Umständen kann die Hilfe des gesamten Teams der Geburtshilfe unschätzbar sein. Im CMACE-Bericht von 2006–2008 hatten 50 % der peripartal gestorbenen Frauen eine Anästhesie erhalten (Wilkinson et al. 2011). Das Ziel dieses Moduls ist es, die Teammitglieder mit den folgenden Situationen vertraut zu machen:
  • die Schwierigkeiten der Intubation der geburtshilflichen Patientin zu verstehen,
  • das Management der misslungenen Intubation zu verstehen,
  • die hohe regionale Blockade zu erkennen und zu bewältigen,
  • die Zeichen und Symptome der Lokalanästhetika-Intoxikation zu erkennen,
  • das Management des Herzstillstands einer Patientin mit Lokalanästhetika-Intoxikation zu kennen.

Fetales Monitoring unter der Geburt

Eine suboptimale CTG-Interpretation oder eine unzureichende intermittierende Auskultation kann zu schweren Schäden des Kindes führen (Asphyxie und Tod) (Rosser 1998). Die Studien von Draycott et al. (2006) haben gezeigt, dass das Training der Fähigkeiten der CTG-Interpretation und ein verbessertes Management der Geburt das neonatale Outcome verbessert (Draycott et al. 2006; Shoushtarian et al. 2014; Weiner et al. 2016). Zudem berichtet das Northern California Kaiser Permanent Perinatal Patient Safety Program über ein verbessertes Sicherheitsklima nach dem Training (MacEachin et al. 2009).
Die Ziele des Moduls sind:
  • die intermittierende Auskultation der fetalen Herzfrequenz entsprechend einem standardisierten Vorgehen zu dokumentieren,
  • die Merkmale und Terminologie des normalen, suspekten und pathologischen CTGs zu verstehen,
  • die Bedeutung der CTG-Interpretation im Kontext aller klinischen Umstände zu begreifen und angemessene Maßnahme vorzuschlagen,
  • eine strukturierte Form der Aufzeichnung und Dokumentation zu verwenden,
  • spezifische klinische Informationen, relevante klinische Ereignisse und CTG-Interpretationen entsprechend zusätzlich zu den Einträgen im Partogramm zu dokumentieren.

Präeklampsie und Eklampsie

Die hypertensiven Störungen in der Schwangerschaft sind die zweithäufigste direkte Todesursache der Mutter (Wilkinson et al. 2011). Bei über 50 % dieser Fälle wurde der Tod als schwerer Behandlungsfehler klassifiziert, die Hälfte der Fälle hätte mit einer besseren Behandlung vermieden werden können. Die intrakranielle Hämorrhagie bleibt weiterhin die häufigste singuläre Todesursache und deutet auf eine fehlende effektive antihypertensive Behandlung hin.
Die Ziele der Präeklampsie- und Eklampsie-Schulung sind:
  • die Risikofaktoren zu kennen und die Zeichen und Symptome der schweren Präeklampsie zu erkennen,
  • die potenziellen Komplikationen der schweren Hypertension und deren Management zu kennen (systolischer Blutdruck ≥160 mmHg),
  • einen eklamptischen Krampfanfall effektiv zu managen,
  • die nötige Behandlung mit MgSO4 und das dafür erforderliche Monitoring zu beherrschen,
  • die Bedeutung einer detaillierten zeitnahen Dokumentation zu vermitteln.

Mütterliche Sepsis

Während des Dreijahreszeitraums 2006–2008 war Sepsis die führende Ursache direkter mütterlicher Todesfälle (26 Fälle). Drei weitere Fälle wurden als späte direkte Fälle klassifiziert (Saving Mothers Lives 2011). Sepsis ist komplex und noch nicht vollständig verstanden. Sie ist oft schwer zu erkennen und zu managen und stellt eine ständige Herausforderung dar. Einige Todesfälle werden potenziell unvermeidbar bleiben. Ein verbessertes Training, ein strukturierter Ansatz, eine frühzeitige Erkennung und rasche Umsetzung von Sofortmaßnahmen im Krankenhaus und besonders im Kreißsaal können jedoch helfen, in Zukunft viele Leben zu retten.
Die Ziele der Sepsis-Schulung sind:
  • eine schwere mütterliche Sepsis zu erkennen,
  • das Serum-Laktat zur Einschätzung der Schwere der Sepsis zu verwenden,
  • das Notfallmanagement des septischen Schocks zu vermitteln,
  • die Notwendigkeit der frühen i. v. Antibiose und Volumensubstitution zu vermitteln,
  • die Bedeutung des modifizierten geburtshilflichen Early Warning Score (MOEWS) Charts zu kennen,
  • die Wichtigkeit der frühzeitigen Einbeziehung erfahrener multiprofessioneller Kliniker zu verstehen,
  • die potenziellen Komplikationen der schweren Sepsis zu rekapitulieren.

Schwere geburtshilfliche Blutung

Die massive geburtshilfliche Blutung ist die führende mütterliche Todesursache weltweit, die in einigen Studien für mindestens 50 % der Todesfälle verantwortlich ist (Khan et al. 2006).
Die Ziele des Moduls sind:
  • die wesentlichen Risikofaktoren und Gründe der schweren geburtshilflichen Blutung zu kennen,
  • die Bedeutung der Früherkennung der Blutung zu verstehen,
  • mit dem unmittelbaren Management und der speziellen Behandlung der schweren vorgeburtlichen, intrapartalen und postpartalen Blutung vertraut zu sein,
  • die Bedeutung der frühen adäquaten Flüssigkeitswiederbelebung zu verstehen,
  • effektiv mit der Patientin und dem multiprofessionellen Team zu kommunizieren,
  • Details des Managements klar, genau und lesbar zu dokumentieren.

Schulterdystokie

Bei einer Schulterdystokie trifft nach der Geburt des Kopfes die anteriore Schulter auf die mütterliche Symphyse, was die Geburt des Körpers verhindert. Es werden spezielle zusätzliche Manöver erforderlich (z. B. McRoberts, suprasymphysärer Druck), um die Geburt des Babys zu vervollständigen (Resnik 1980). Die Schulterdystokie besitzt eine hohe perinatale Morbidität und Mortalität (Gherman et al. 1998), sowohl für das Kind (Totgeburt, Hypoxie, Plexus-brachialis-Verletzung) als auch für die Mutter (postpartale Hämorrhagie, hochgradige Dammrisse, psychologisches Leid).
Die Ziele der Schulterdystokie-Schulung sind:
  • zu verstehen, dass die Schulterdystokie unvorhersehbar ist,
  • dass nur eine routinemäßige axiale Traktion angewendet werden sollte,
  • die Manöver zu verstehen, die für die Geburt bei Schulterdystokie nötig sind,
  • zu verstehen, wie wichtig eine klare und genaue Dokumentation ist,
  • ein Bewusstsein für die potenziellen Komplikationen der Schulterdystokie zu erwerben.

Nabelschnurvorfall

Der Nabelschnurvorfall kann als das Tiefertreten der Nabelschnur durch die Cervix bei bestehendem Blasensprung definiert werden. Die mütterliche Mortalität bei Nabelschnurvorfall ist in den letzten Jahren gefallen. Allerdings ist die perinatale Mortalität unverändert hoch und beträgt etwa 7 % (Hehir et al. 2017).
Die Ziele der Nabelschnurvorfall-Schulung sind:
  • die Risikofaktoren für Nabelschnurvorfall zu erkennen,
  • die nötige Hilfe zu rufen,
  • die Maßnahmen durchzuführen, um die Nabelschnurkompression zu verringern,
  • effektiv mit der Frau und dem Team zu kommunizieren,
  • die Wichtigkeit einer angemessenen Dokumentation zu verstehen.

Vaginale Beckenendlagegeburt

Eine Beckenendlage besteht dann, wenn der vorangehende Teil des Fetus der Steiß oder die Füße sind, dabei können die Beine gestreckt oder gebeugt sein. Die Beckenendlagegeburt ist mit einer höheren perinatalen Morbidität und Mortalität als die Geburt aus Schädellage assoziiert. Die Häufigkeit von Frühgeburt, angeborenen Fehlbildungen, Geburtsasphyxie und Trauma ist erhöht (Impey et al. 2017).
Die Ziele der Schulung zur vaginalen Beckenendlagegeburt sind:
  • ein Dauer-CTG während der Geburt sicherzustellen, das auch nach der Entscheidung zu einer Sektio fortgeführt werden sollte,
  • erst dann pressen zu lassen, wenn der Muttermund vollständig ist,
  • so lange wie möglich eine „Hands-off-Strategie“ zu verfolgen,
  • das Einschneiden des Steißes in das Perineum abzuwarten, bevor zum aktiven Pressen angeleitet wird,
  • Zug am Steiß zu vermeiden,
  • die Manöver zu verstehen, die für die Unterstützung einer Beckenendlagegeburt erforderlich sein können.

Zwillingsgeburt

Die perinatale Mortalität von Zwillingen ist ca. 7-fach höher als von Einlingen und nahezu jede geburtshilfliche Komplikation ist häufiger. Sowohl peripartale als auch postpartale Morbidität und Mortalität sind erhöht (Kahn et al. 2003). Bei unkomplizierten Zwillingsschwangerschaften, mit dem ersten Zwilling in Schädellage, sollte eine vaginale Geburt angeboten werden (von Kaisenberg et al. 2020).
Die Ziele der Zwillingsgeburt-Schulung sind:
  • die Vorbereitung des Kreißsaals und der Gerätschaften für die Zwillingsgeburt,
  • das intrapartuale Dauer-CTG für beide Zwillinge,
  • die Stabilisation der Längslage des zweiten Zwillings,
  • die verschiedenen Manöver zu kennen, um die Geburt des zweiten Zwillings zu erleichtern,
  • zu versuchen, das Zwilling-Zwilling-Geburtsintervall unter 30 Minuten zu halten,
  • rechtfertigende Situationen zu verstehen, in denen eine Sektio notwendig werden kann,
  • die Risiken der postpartalen Hämorrhagie zu kennen und zu managen,
  • alle Details der Geburt genau, klar und lesbar zu dokumentieren.

Akute Uterusinversion

Eine Uterusinversion ist ein abnormales Tiefertreten des Fundus uteri durch den Genitaltrakt und Umstülpung des Uterus. Eine Uterusinversion kann schwer zu diagnostizieren sein, insbesondere wenn der Fundus nicht außerhalb des Introitus sichtbar ist. Die Uterusinversion führt zunächst zu einem vasovagalen mütterlichen neurogenen Schock durch Stimulation des N. vagus (Milenkovic et al. 2005; Lee et al. 2009). Nach der Reposition folgt dann meist eine Atonie und Blutung.
Die Ziele der Uterusinversion-Schulung sind:
  • einen invertierten Uterus sowie den begleitenden mütterlichen Schock zu erkennen,
  • angemessene Hilfe zu rufen und eine sofortige adäquate Therapie des mütterlichen Schocks sicherzustellen,
  • einen Algorithmus der mechanischen Manöver zur Rückverlagerung des Uterus zu kennen – einschließlich des sofortigen frühzeitigen Hochschiebens,
  • zu wissen, dass die Plazenta, wenn adhärent, bis zur Replatzierung des Uterus nicht entfernt werden sollte.

Basic Neugeborenenreanimation

Alle Neugeborenen erfahren einen gewissen Grad an Hypoxie unter der Geburt und bei der Entwicklung. Während die meisten Babys dies gut tolerieren, sind einige dazu nicht in der Lage und benötigen zusätzliche Hilfe, um eine postnatale Adaptation zu erreichen. Primäres Ziel der Neugeborenenreanimation ist die die Sicherstellung einer adäquaten Ventilation der Lunge, wodurch eine Stabilisierung der Herz-Kreislauf-Funktion, der Zirkulation von sauerstoffreichem Blut und die Erholung des Kindes bewirkt werden kann (Resuscitation Council UK 2021).
Die Ziele der Schulung zur Neugeborenenreanimations sind:
  • das Entwickeln und Üben der Fähigkeit, bei der Reanimation von Früh- und Neugeborenen strukturiert vorzugehen,
  • das Verstehen der Pathophysiologie des Kreislaufstillstandes bei Neugeborenen aufgrund mütterlicher und geburtshilflicher Risikofaktoren,
  • das frühe Hinzuziehen von Hilfe,
  • die effektive Kommunikation mit den Eltern und dem neonatologischen Team,
  • die genaue und vollständige Dokumentation.

Erste Durchführung und Ergebnisse des PROMPT-Trainings in Deutschland

Im Jahre 2017 wurde der erste PROMPT-Testlauf an der MHH in Hannover durchgeführt, 2018 fand die Inaugurationsveranstaltung von PROMPT in Hannover statt (mit Prof. Tim Draycott und Dr. Cathy Winter aus Bristol). 2019 wurde die PROMPT Germany gUG (haftungsbeschränkt) gegründet, um das PROMPT-Konzept im deutschsprachigen Raum vertreten zu können. Es erfolgte 2020 eine Markenanmeldung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die PROMPT Germany gUG (haftungsbeschränkt) erwarb im Jahre 2021 im Rahmen eines Franchising-Projektes die Lizenz der PROMPT Maternity Foundation global, um exklusiv für den deutschsprachigen Raum Trainer für PROMPT ausbilden und lizensieren zu dürfen und erhielt im Jahre 2022 das Training hierfür.
An der MHH fanden bisher seit Beginn 12 inhouse multidisziplinäre Team-Trainingskurse statt, die nur wegen der SARS-Cov-2-Epidemie kurzfristig unterbrochen werden mussten (Abb. 3).
Zweieinhalb Jahre nach der Einführung des PROMPT-Trainings wurde im Rahmen einer Promotionsarbeit prospektiv der Effekt des Trainings auf das mütterliche und kindliche Outcome untersucht und retrospektiv mit dem Outcome 10 Jahre vor Beginn des Trainings verglichen und in einer Dissertation zusammengefasst (Spiridon Papageorgiou).
Die wesentlichen Ergebnisse sind:
  • eine Zunahme der dokumentierten Fälle von Präeklampsie und eine Zunahme der Gabe von Magnesiumsulfat (MgSO4);
  • eine Abnahme der Zahl der durch eine schwere Sepsis komplizierten Schwangerschaften und der Fälle mit schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Hysterektomie und Müttersterblichkeit;
  • eine Verbesserung der Bewertung des Blutverlustes und damit eine bessere Erkennung schwerer geburtshilflicher Blutungen, zudem eine Reduktion der Anzahl von Relaparotomien, geburtshilflichen Hysterektomien sowie der Blutprodukte und Gerinnungsfaktoren, die bei der Geburt benötigt wurden;
  • eine Zunahme der Diagnose Schulterdystokie, während gleichzeitig die Zahl der dauerhaften Verletzungen des Plexus brachialis und der Fälle von Asphyxie auf null zurückging;
  • eine Verkürzung der Reaktionszeit bei Nabelschnurprolaps, allerdings nahmen die negativen Folgen auf die Neugeborenen etwas zu (Apgar und pH);
  • eine Zunahme der Zahl der vaginalen Beckenendlagegeburten mit einer Abnahme der asphyktischen Fälle, die Zahl von unerwünschten Nebenwirkungen ging auf null;
  • eine Zunahme der Zahl der spontan entbundenen Zwillingsschwangerschaften, während sich das Zeitintervall zwischen der Geburt des ersten und zweiten Zwillings verringerte;
  • eine Abnahme der Zahl der Zwillingschwangerschaften mit Sektio beim zweiten Zwilling, ein unerwünschtes Outcome verringerte sich;
  • eine signifikante Abnahme von Episiotomien, während sich die Anzahl der Dammrisse Grad III und IV leicht erhöhte;
  • ein unerwünschtes Outcome bei Neugeborenen, Komplikationen und Langzeitfolgen einschließlich Behinderung und Tod konnten verringert werden. Das Management der gefährdeten Neugeborenen, die Reanimation und die Kühlung wurden verbessert.
Insgesamt hatte das PROMPT-Training bereits nach wenigen Übungstagen einen sehr positiven Effekt auf das Outcome von Mutter und Kind, während sich Teamgeist, Gruppenzugehörigkeitsgefühl zum Team der Perinatalmedizin und Kommunikation deutlich verbesserten.

Effektives Training

Übersicht
Ein effektives Training weist gleichzeitig alle der folgenden Komponenten auf:
  • Das Trainingskonzept basiert auf wissenschaftlichen Studien/ist wissenschaftlich geschrieben
  • Das Konzept ist didaktisch gut (authentisches Trainingsmaterial)
  • Teamtraining und Kommunikationstraining sind integrale zentrale Bestandteile des Trainings
  • Hebammen, Geburtshelfer, Neonatologen und Anästhesisten üben gemeinsam (multiprofessionell)
  • Das Training verwendet die eigenen Ressourcen, Personal und Räume
  • Es wird wiederholt jährlich durchgeführt, mindestens bei 95 % der Mitarbeiter
  • Das Outcome wird anhaltend gemonitort und das Training ggf. adjustiert.
Ein effektives Training geburtshilflicher Notfallsituationen verbessert anhaltend das Outcome von Mutter und Kind.
Die vorliegende Evidenz für ein effektives Training zeigt die Notwendigkeit eines jährlichen lokalen multiprofessionellen Teamtrainings für alle Mitarbeiter und die Integration von Teamwork, Kommunikation und „Human Factors“ in das klinische Training. Bei effektivem Training geht es eher um das Lernen in klinisch tätigen Gemeinschaften und die Normierung von Algorithmen, Gerätschaften, Boxen und Checklisten als um den direkten Wissenstransfer.
Es sind jedoch nicht alle Formen des Trainings gleich oder effektiv. Dies kann daran liegen, dass eine wissenschaftliche Grundlage des Trainingspaketes fehlt (nicht authentisches Trainingsmaterial, ungeeignete didaktische Methoden), oder daran, wie das Training ausgerollt wird (z. B. unvollständige Teilnahme aller Mitarbeiter oder fehlende regelmäßige jährliche Wiederholung des Trainings oder Verzicht auf Kommunikations- und/oder Teamtraining). Es kann theoretisch auch vorkommen, dass das Training das Outcome nicht verbessert oder es sogar verschlechtert. Es ist daher wichtig, bei der Einführung des Trainings das Outcome zu monitoren, um Probleme identifizieren und ggf. Anpassungen vornehmen zu können. Lokales Training ist nicht billig, kann jedoch kosteneffektiv sein. Es sollte daher ein effektives Training verwendet werden, um die Outcomes zu verbessern.
Das PROMPT-Training ist ein effektives auf Studien basierendes Trainingskonzept, verbessert das Outcome, die Arbeitszufriedenheit und das Teamzugehörigkeitsgefühl in Kreißsälen und ist kosteneffektiv.
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