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Enzyklopädie der Schlafmedizin
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Publiziert am: 09.11.2022

Schnarchen

Verfasst von: Hartmut Schneider und Jan Giso Peter
Schnarchen ist ein Atemgeräusch, das durch einen partiellen Kollaps der Muskulatur des Schlundes entsteht. Dabei entwickelt sich eine inspiratorische Atemflusslimitation, d. h., die Menge der pro Zeiteinheit eingeatmeten Luft wird begrenzt, das Atemminutenvolumen sinkt ab und eine Obstruktive Schlafapnoe mit schlafstörender Wirkung ist die Folge. Es sei denn, die Atemflusslimitation wird kompensiert. Es kann also hinsichtlich der Schlafqualität zwischen den beiden Formen kompensiertes und nicht kompensiertes Schnarchen unterschieden werden. Den Kompensationsmechanismen kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Sie bedingen, ob die Betroffenen „normal“, d. h. kompensiert, schnarchen oder ob sie „krankhaft“, also dekompensiert, schnarchen. Die Kenntnis und Bestimmung der Faktoren, die die Kompensationsmechanismen beeinflussen, sind daher von erheblicher klinischer Bedeutung.

Englischer Begriff

snoring

Definition

Schnarchen ist ein Atemgeräusch, das durch einen partiellen Kollaps der Muskulatur des Schlundes entsteht. Der Kollaps der Muskulatur besteht nicht statisch in einer Einengung, sondern er läuft dynamisch mit einer Frequenz von 50–150 Hz pro Atemzug ab. Dadurch wird die Atemflussdynamik derart geändert, dass Schwingungen der Luftsäule entstehen, die akustisch als Schnarchen wahrgenommen werden. Atemgeräusche, die primär durch anatomische und funktionelle Einengungen der Atemwege im Bereich der Nase, des Kehlkopfs oder intrapulmonal in den Bereichen von Trachea und Bronchien entstehen, werden nicht als Schnarchen bezeichnet.
Es kann zwischen 2 Formen des Schnarchens unterschieden werden (siehe Abb. 1):
1.
Schnarchen mit ausreichender Kompensation der Atmung (kompensiertes Schnarchen). Dieses Schnarchen wird häufig auch als habituelles Schnarchen, leichtes Schnarchen oder harmloses Schnarchen bezeichnet, da in einer polysomnographischen Schlafuntersuchung (PSG) die für eine „Obstruktive Schlafapnoe“ (OSA) spezifischen Merkmale (intermittierende Hypoxie oder respiratorische Arousals, Schlaffragmentierung) nicht nachweisbar sind. Die betroffenen Menschen weisen meist auch keine subjektive und objektive Beeinträchtigung der Schlafqualität auf. In den letzten Jahren sind jedoch Subgruppen von Patienten beschrieben worden, bei denen kompensiertes Schnarchen allein eine objektive und subjektive Beeinträchtigung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit verursacht: Hierbei handelt es sich um schnarchende Kinder und meist übergewichtige Frauen (BMI 35 ± 5 kg/m2, Alter 35 ± 5 Jahre) mit guten neuralen Reflexen der pharyngealen Muskulatur. Bei Kindern stehen Entwicklungsverzögerung und Symptome wie ADHS („Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung“) im Vordergrund, bei Frauen meist eine chronische Erschöpfung oder Müdigkeit. EEG-morphologisch können in diesen Fällen mit dem Schnarchen auftretende Alpha-Intrusionen im EEG oder eine EEG-Frequenzzunahme nachgewiesen werden, die durch die Therapie des Schnarchens rückläufig ist. Bei diesen Patienten wird nicht zwingend eine Schlaffragmentierung oder das vermehrte Auftreten respiratorischer Arousals ausgelöst, sonst würden sie per Definition in die folgende Kategorie des nicht kompensierten Schnarchens fallen.
 
2.
Schnarchen mit unzureichender Kompensation der Atmung (nicht kompensiertes Schnarchen = Obstruktive Schlafapnoe). Hierbei kommt es ultimativ zu einem Abfall der Sauerstoffsättigung, beziehungsweise zur Schlaffragmentierung. Es entstehen Hypopnoen und RERAs („Respiratory Effort Related Arousal“), die pathophysiologisch und qualitativ die gleichen Störungen von Schlaf und Kreislauf bewirken können wie eine obstruktive Apnoe. Daher wird ein unzureichend kompensiertes Schnarchen der Obstruktiven Schlafapnoe zugeordnet („Obstruktive Schlafapnoe“) und auch als solche benannt. In diesem Beitrag ist es aus didaktischen Gründen dennoch nötig den Begriff des nicht kompensierten Schnarchens beizubehalten.
 
Die sichere Abgrenzung zwischen kompensiertem Schnarchen und nicht kompensiertem Schnarchen kann nur durch polysomnographische Messungen, also unter Zuhilfenahme des EEG zum Nachweis von Arousals und Schlaffragmentierung, vorgenommen werden. Übergänge zwischen beiden Formen des Schnarchens sind möglich, beispielsweise durch Zu- oder Abnahme von Körpergewicht oder zunehmendes Lebensalter.
Beide Formen des Schnarchens sind vom Schnarchen zwischen und nach obstruktiven Apnoen zu unterscheiden. Nach obstruktiven Apnoen ist das laute und unregelmäßige Schnarchen ein Ausdruck des schlagartigen Wiedereinströmens der Luft in die Atemwege im Anschluss an einen vollständigen Verschluss des Pharynx. Das Schnarchen ist dabei Teil einer charakteristischen Atemantwort auf die zuvor bestehende Apnoe und unterscheidet sich akustisch von den beiden Formen des initial beschriebenen Schnarchens. Es ist meist lauter, hochfrequenter und wird von Bettpartnern häufig als explosionsartig und intermittierend beschrieben.
Bezugnehmend auf nicht kompensiertes Schnarchen wird im Folgenden auf Hypopnoen und RERAs eingegangen: Wenn der Abfall der Sauerstoffsättigung mindestens 3 % beträgt, wird eine Schnarchepisode mit einem reduzierten Atemfluss (Atemflusslimitation, inspiratorische Flusslimitation, IFL) von mindestens 30 % gegenüber der Ausgangsamplitude als Hypopnoe bezeichnet. Ist bei einer Atemflusslimitation von mindestens 30 % kein Abfall der Sauerstoffsättigung von mindestens 3 % vorhanden, aber es tritt eine Schlafstörung von ≥3 Sekunden („Arousal“) auf, spricht man ebenfalls von einer Hypopnoe. Letzteres wurde mit dem „AASM-Manual“ von 2012 eingeführt – damit wurde erstmals eine „neue“ Hypopnoe ohne zwingende Sauerstoffdesaturation, aber mit einem Arousalkriterium definiert. Dadurch ist die Aufmerksamkeit bei der Auswertung von Atmungsereignissen in Polysomnographien nun stärker auf die Schlaffragmentierung gerichtet. Ist die Atemflusslimitation hingegen geringer als 30 % und es tritt ein Arousal im zeitlichen Zusammenhang mit Zeichen einer erhöhten Atemanstrengung auf, so wird die Schnarchepisode als RERA bezeichnet. Seit 2012 erfassen die „neuen“ Hypopnoen einen großen Teil der obstruktiven Atmungsereignisse, die vorher als RERAs eingeordnet wurden. So sind seit 2012 auch Schlaflabore, die keine RERAs, sondern nur Hypopnoen und Apnoen erfassen, in der Pflicht, die Schlaffragmentierung ohne Sauerstoffdesaturation zu berücksichtigen.
Die Diagnose eines kompensierten Schnarchens gegenüber einem nicht kompensierten Schnarchen (also einer Obstruktiven Schlafapnoe) als Ursache der subjektiv beeinträchtigten Tagesleistung erfordert eine komplette Polysomnographie, bei der der Nachweis zwischen Schnarchen und Schlaffragmentierung dokumentiert wird. Bei dieser Fragestellung können die Diagnose und die Therapieindikation nicht mittels 6-Kanal-Polygraphie, also ohne EEG, das zur Erfassung der Schlafstruktur und Schlaffragmentierung dient, gestellt werden. Somit kann eine Obstruktive Schlafapnoe auch nicht mit einer 6-Kanal-Polygraphie ausgeschlossen werden, solange ein Patient entsprechende Symptome aufweist.
Das Upper Airway Resistance Syndrome (UARS) nimmt funktionell eine Stellung zwischen Schnarchen und Obstruktiver Schlafapnoe ein. Einerseits hat das UARS dieselbe Ätiologie und Pathophysiologie wie Schnarchen, andererseits geht es trotz fehlender pharyngealer Okklusion (Apnoe) und ohne zwingend die Kriterien für Hypopnoen zu erfüllen mit respiratorisch ausgelösten zentralnervösen Aktivierungen (RERAs) und der klinischen Symptomatik der „Tagesschläfrigkeit“ und oftmals auch Insomnie einher. Im Sinne der oben definierten Formen des Schnarchens entsteht das UARS also durch ein nicht kompensiertes Schnarchen. Mithin liegen beim UARS also Schnarchen und RERAs in einem Ausmaß vor, das zu einer klinisch relevanten Schlafstörung führt. Bereits die ICSD-2 (International Classification of Sleep Disorders, Second Edition, 2005) führte das UARS daher folgerichtig nicht mehr als eigenständige Diagnose, sondern als integralen Bestandteil der Diagnose Obstruktive Schlafapnoe. Dies wurde in der ICSD-3 (International Classification of Sleep Disorders, Third Edition, 2014) beibehalten. In Abb. 1 ist dargestellt, wie die unterschiedlichen klinischen Erscheinungsbilder entstehen.

Grundlagen

Anatomische Grundlagen

Der Pharynx ist ein ca. 12 cm langer zylindrisch aufgebauter muskulärer Schlauch, der vom harten Gaumen bis zur Speiseröhre reicht. Der anatomische Aufbau des Pharynx ist gekennzeichnet durch 3 ventrale Öffnungen, die die Zugänge zur Nasenhöhle, Mundhöhle und zum Kehlkopf bilden. Dementsprechend wird der Pharynx eingeteilt in den Naso- oder Velopharynx, in den Oropharynx und den Laryngopharynx. Die ventrale Begrenzung des Nasopharynx wird durch das Velum (Gaumensegel, weicher Gaumen) und die Uvula gebildet, die Zunge bildet die ventrale Komponente des Oropharynx, während die Epiglottis die ventrale Begrenzung des laryngealen Pharynx darstellt. Insgesamt sind 22 verschiedene Muskeln am Aufbau des Pharynx beteiligt und ermöglichen die Koordination der 3 unterschiedlichen Funktionen des Pharynx: Unterstützung des Schluckakts, der Atmung und des Sprechens. Der anatomische Aufbau der pharyngealen Muskulatur ist sehr komplex und durch die insgesamt hohe Flexibilität der Muskulatur gekennzeichnet.

Neurale Aktivität des Pharynx

Der Pharynx ist im Wachzustand offen. Er wird nur bei bestimmten Funktionen teilweise verschlossen. Beim Schluckakt ist es beispielsweise erforderlich, dass der Naso- oder Velopharynx durch den weichen Gaumen und die Uvula abgedichtet und somit funktionell vom Oropharynx getrennt wird und dass die Kompression des oberen Oropharynx durch die Zunge erfolgt. Im Wachzustand variiert die Öffnungsfläche des Pharynx inter- und intraindividuell erheblich. Das Offenhalten des Pharynx ist ausschließlich durch eine aktive Anspannung der Muskulatur im Wachzustand wie im Schlaf gewährleistet (Remmers et al. 1978). Im Gegensatz dazu ist während einer Paralyse, beispielsweise während Anästhesie oder durch Denervierung, der Pharynx auf allen 3 Ebenen komplett kollabiert. Der neuralen Aktivierung der Pharynxmuskulatur kommt die entscheidende Funktion für das Offenhalten oder den Verschluss der oberen Atemwege zu. Im Schlaf nimmt die neurale Aktivierung der Pharynxmuskulatur ab, wodurch die Prädisposition zum Kollaps der Pharynxmuskulatur gegeben ist.
Entscheidend für das Auftreten eines Kollaps und dessen Ausprägungsgrad und damit für das Auftreten von Schnarchen sind 2 Faktoren: zum einen die anatomische Prädisposition, welche die mechanische Belastung im kollabilen Segment bestimmt, zum anderen der Grad der neuralen Restaktivierung der pharyngealen Muskulatur (siehe Abb. 1; Remmers et al. 1978). Beide zusammen bestimmen die Atemflussdynamik und entscheiden, ob normal geatmet wird oder ob man schnarcht.
Verschiedene Forschungsarbeiten haben unterschiedliche Einflüsse auf die neurale Aktivität der pharynxöffnenden Muskulatur gezeigt. So ist sie abhängig vom Geschlecht (Chin et al. 2011), vom Lungenvolumen (Squier et al. 2010; Biselli et al. 2015), von der Schlafapnoe-Aktivität (McGinley et al. 2008; Patil et al. 2006), den Schlafstadien (Chin et al. 2011) und vom Leptinspiegel (Shapiro et al. 2014), wie im weiteren Verlauf des Beitrags dargestellt wird.

Inspiratorische Atemflussdynamik und Starling-Resistor-Modell

Die inspiratorische Atemflussdynamik in den oberen Atemwegen kann am besten durch das Starling-Resistor-Modell erklärt werden (Smith et al. 1988). Hierbei wird der Pharynx als ein zum Kollaps neigendes („kollabiles“) Segment beschrieben, das vom Gewebedruck der Umgebung begrenzt wird sowie von 2 starren Segmenten: einem kranialen Segment im Bereich von Nase und Mund, als oberes Segment (OS) bezeichnet, und einem distalen Segment in den Bereichen von Trachea und Lunge, unteres Segment (US) genannt (Abb. 3). Der kritische Verschlussdruck (Abschn. „Pathophysiologie“) und die Druckverhältnisse zwischen dem oberen Segment und dem unteren Segment bestimmen, ob die oberen Atemwege offen sind, ob sie komplett verschlossen sind, also eine Okklusion besteht, oder ob sie partiell verschlossen bzw. partiell offen sind und somit eine Obstruktion vorliegt. Der Ort der Obstruktion ist nicht konstant, sondern bewegt sich innerhalb des Segmentes hin und her.
In Abhängigkeit von den Drücken im oberen und unteren Segment existieren prinzipiell 3 unterschiedliche Zustände, die den Atemfluss und das klinische Erscheinungsbild jeweils erklären:
  • Zustand 1 (POS > PUS > Pcrit)
  • Zustand 2 (POS > Pcrit > PUS)
  • Zustand 3 (Pcrit > POS > PUS)
Zustand 1 repräsentiert Normalatmung und das geatmete Volumen (V) wird durch das Ohmsche Gesetz bestimmt: V = (POS − Pcrit)/RRS, wobei der Druck im oberer Segment (POS) dem der Umgebung entspricht und damit Null ist und RRS den Widerstand des respiratorischen Systems darstellt. RRS setzt sich zusammen aus den Widerständen der Atemwege im Bereich der Lunge (RL) und der Nase (RN): (RRS = RL + RN).
Im Normalzustand beträgt RRS im Schlaf 2–6 cmH2O/L/s. Sehr selten steigt der nasale Widerstand so stark an, dass eine Erhöhung von RRS auf 10–20 cmH2O/L/s auftritt, ohne dass dies als Hauptbeschwerde am Tage in Erscheinung tritt. In diesem Zustand ist es möglich, mehr Atemfluss zu erzeugen, wenn er bei höherem Atemantrieb benötigt wird, unabhängig davon, wie eng oder klein die Atemwege beispielsweise bei Kindern oder bei Frauen sind. Das bedeutet allerdings eine Abnahme des Drucks im unteren Segment und damit einen größeren Druckgradienten (POS – PUS).
Im Gegensatz hierzu kann in den Zuständen 2 und 3 der Atemfluss nicht mehr durch eine Zunahme des Atemantriebs gesteigert werden, was bei der Messung seinen Ausdruck in der Abnahme von PUS findet. Beim Zustand 2, der Schnarchen beinhaltet, ist der maximale inspiratorische Atemfluss VIMAX abhängig vom Druckgradienten zwischen POS und Pcrit (VIMAX = (POS − Pcrit)/RUA), wobei der Widerstand der unteren Atemwege (RUA) sich durch den Ohmschen Widerstand der Nase (RN) und den dynamischen Kollaps der oberen Atemwege (ROA) aufbaut. RUA ist in der Regel mehr als eine Zehnerpotenz höher als RN. Damit kommt einer Erhöhung des nasalen Widerstands meist eine untergeordnete oder modifizierende Rolle in der Pathogenese des Schnarchens und der Obstruktiven Schlafapnoe zu (Abschn. „Prädisponierende Faktoren“).
Eine partielle Obstruktion wie im Zustand 2 beim Schnarchen wird nicht durch eine fixierte Einengung oder durch Flattern der Uvula im inspiratorischen Wind verursacht, sondern durch eine dynamische Obstruktion, die folgendermaßen entsteht: Der tracheale Druck (PUS) ist niedriger als Pcrit und würde daher eine komplette Okklusion verursachen, während POS größer als Pcrit ist und die Atemwege offen halten kann. So kommt es mit einer Frequenz von 50–150 Hz pro Atemzug im Wechsel zur dynamischen Öffnung und zum partiellen Verschluss, also zur Einengung der oberen Atemwege. Dadurch wird die Atemflussdynamik derart geändert, dass Schwingungen der Luftsäule entstehen, die akustisch als Schnarchen wahrgenommen werden. Eine signifikante Erhöhung des Atemflusses kann entsprechend der Gleichung (VIMAX = (POS − Pcrit)/RUA) nur durch eine Erhöhung des POS oder durch eine Verminderung des Pcrit infolge neuraler Aktivierung erfolgen. Hier sind kompensiertes und dekompensiertes Schnarchen, RERAs und die obstruktive Hypopnoe anzusiedeln. Der sich dynamische öffnende und verengende Ort der partiellen Obstruktion lässt sich nicht einem punktgenau begrenzten Ort zuweisen. Vielmehr bewegt er sich in einem Bereich von mehreren Millimetern bis wenigen Zentimetern innerhalb des Pharynx hin und her. Dieser Bereich wird durch verschiedene Faktoren, wie die neurale Aktivierung und anatomische Prädispositionen, sowie die physiologische Funktionsweise des Starling-Resistors selbst festgelegt.
Im Zustand 3, bei obstruktiver Apnoe, sind die Atemwege komplett verschlossen.

Pathophysiologie

Schnarchen entsteht durch einen Kollaps der pharyngealen Muskulatur. Die Kollapsneigung kann gemessen werden, und der Schweregrad wird als kritischer Verschlussdruck (Pcrit) angegeben. Pcrit ist definiert als der intraluminale Druck, der aufgewandt werden muss, um eine pharyngeale Okklusion durch kompletten Kollaps und damit eine obstruktive Apnoe zu verursachen. Im Wachzustand müssen beim Gesunden stark subatmosphärische Drücke von −50 cmH2O und darunter angewendet werden, um den Pharynx zum Kollaps zu bringen, da negative Drücke im Wachzustand eine reflektorische neurale Aktivierung und Anspannung der pharyngealen Muskulatur verursachen. Im Schlaf ist die Aktivierung abgeschwächt oder fehlt, daher reichen im Schlaf leicht subatmosphärische Drücke aus, um die Atemwege zum Kollaps zu bringen. Im Schlaf liegt bei Nichtschnarchern der Pcrit in der Regel oberhalb der Schwelle von −10 cmH2O, mit dem Schweregrad der Kollapsneigung steigt er sukzessiv an (Gleadhill et al. 1991; Gold und Schwartz 1996). In Abb. 4 sind die Kollapsdrücke von Nichtschnarchern, Schnarchern und Patienten mit erhöhtem Widerstand in den oberen Atemwegen, mit obstruktiver Hypopnoe und obstruktiver Apnoe dargestellt. Wie man sehen kann, ist bei Patienten mit Obstruktiver Schlafapnoe der kritische Verschlussdruck positiv. Daher kollabieren die Atemwege schon bei niedrigen überatmosphärischen Drücken und damit bereits während der Exspiration, während bei Schnarchern ohne Obstruktive Schlafapnoe leicht negative Drücke notwendig sind, um die Atemwege kollabieren zu lassen. Bei Kindern ist die Pathophysiologie des Schnarchens die gleiche wie bei Erwachsenen, Unterschiede ergeben sich jedoch in den Faktoren, die eine gesteigerte Kollapsneigung verursachen bzw. ihr entgegenwirken. Eine Hypertrophie der Adenoide und Tonsillen kann auch bei normaler pharyngealer Struktur und Funktion zum kompensierten Schnarchen führen. Treten jedoch zusätzlich Apnoen auf, liegt in der Regel noch eine zusätzliche Disposition vor. Dies konnte dadurch gezeigt werden, dass nach Adenotonsillektomie der Pcrit nicht normal, sondern noch leicht erhöht war. Das erklärt auch den hohen Anteil von Kindern, die nach Adenotonsillektomie noch Schnarchen (30–50 %). Neben der adenotonsillären Hypertrophie kommt hier eine spezifische anatomische Konstellation hinzu, eine Verzögerung zwischen der Entwicklung des knöchernen „Hauses“ des Pharynx und dem Wachstum der Zunge. Sehr häufig sitzt eine normal große Zunge in einem zu kleinen „Haus“, was von einigen Autoren auch als relative Makroglossie bezeichnet wird. Hinweise für diese Konstellation sind ein hoher, spitzer (gotischer) Gaumen und eine Fehlstellung der Zähne. Häufig kommt eine Mundatmung hinzu, die wiederum das Wachstum in Richtung des spitzen Gaumens fördert. Basierend auf diesen pathophysiologischen Grundlagen wird heute zur Therapie des Schnarchens und der Schlafapnoe bei Kindern mit einer adenotonsillären Hypertrophie die Adenotonsillektomie (partiell oder komplett) durchgeführt. Eine polysomnographische Kontrolle nach vollständigem Abheilen der Operationswunden ist jedoch empfehlenswert, um ein eventuell bestehendes residuales Schnarchen bzw. eine Restatmungsstörung zu erkennen. Dieser kann dann durch kieferorthopädische Maßnahmen wie einer Aufweitung des Gaumendaches und oberen Zahnbogens – beispielsweise durch eine Rapid Maxillary Expansion (RME) – frühzeitig entgegengewirkt werden.
Pathophysiologische Kette des Schnarchens:
1.
Schlafbedingt kommt es zu einer Abnahme des pharyngealen Muskeltonus.
 
2.
Dadurch kommt es zu einem Anstieg des kritischen Verschlussdrucks (Pcrit), dessen Ausmaß von eventuell bestehenden anatomischen Prädispositionen abhängig ist.
 
3.
Wenn der tracheale Druck geringer wird als der kritische Verschlussdruck (Pcrit), tritt entsprechend dem Starling-Resistor-Modell der Zustand 2 ein und es entsteht Schnarchen (siehe Abb. 3). Steigt der Druck in der Exspiration wieder über den Pcrit, was dem Zustand 1 in Abb. 3 entspricht, so verschwinden der Kollaps und das Schnarchen, bis bei der nächsten Einatmung der pharyngeale Druck wieder unter den Pcrit fällt.
 
Wie beim Starling-Resistor-Modell ausgeführt, ist der maximale inspiratorische Atemfluss beim Schnarchen nicht mehr abhängig von der inspiratorischen Atmungsanstrengung des Zwerchfells und es kann das Atemminutenvolumen nur noch durch 2 Mechanismen aufrechterhalten werden: entweder durch eine neurale Aktivierung der Pharynxmuskulatur oder durch eine Verlängerung der Inspirationsdauer (siehe Abb. 5). Beim ersten Kompensationsmechanismus führt die neurale Aktivierung zu einer Zunahme des inspiratorischen Spitzenflusses (vertikaler Pfeil in Abb. 5). Durch die Verlängerung der Inspirationsdauer beim zweiten Kompensationsmechanismus (horizontaler Pfeil in Abb. 5) kann auch bei ausbleibender neuraler Aktivierung das Atemzugvolumen erhöht und damit das Atemminutenvolumen trotz Schnarchens aufrechterhalten werden. Eine Beeinträchtigung eines der beiden Kompensationsmechanismen führt zu einer Abnahme des Atemminutenvolumens mit Anstieg des CO2 und ggf. Abfall des Sauerstoffgehalts im Blut sowie zur Schlaffragmentierung und damit zur Entstehung einer Schlafbezogenen Atmungsstörung. Damit kommt den beiden Kompensationsmechanismen die entscheidende Bedeutung zu. Sie bedingen, ob die Betroffenen „normal“, d. h. kompensiert, schnarchen oder ob sie „krankhaft“, d. h. dekompensiert, schnarchen. Die Kenntnis und Bestimmung der Faktoren, die die beiden Kompensationsmechanismen beeinflussen, ist daher von erheblicher klinischer Bedeutung.

Verminderung der Kompensationsmechanismen

Eine Verminderung des ersten Kompensationsmechanismus entsteht durch alle Substanzen, die die neuromuskuläre Aktivierung beeinträchtigen (Abschn. „Prädisponierende Faktoren“). Eine Beeinträchtigung des zweiten Mechanismus ist dann gegeben, wenn die Inspirationsdauer nicht adäquat verlängert werden kann. Ursprünglich wurde angenommen, dass dies bei Patienten beispielsweise mit „Asthma bronchiale“ und COPD („Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung“) der Fall ist. Diese Patienten weisen eine exspiratorische Atemflusslimitation auf, die zur Verlängerung der Exspirationsdauer führt. Die ursprüngliche Hypothese war, dass COPD-Patienten aufgrund der krankheitsbedingten exspiratorischen Flusslimitation dazu neigen, die verlängerte Exspirationsdauer aufrechtzuerhalten. Man vermutete, dass sie COPD-bedingt nicht die Inspirationsdauer adäquat verlängern, um die inspiratorische Flusslimitation zu kompensieren. In einer 2015 veröffentlichten Studie wurde dieser Konflikt zwischen in- und exspiratorischer Flusslimitation untersucht, indem bei COPD-Patienten inspiratorische Flusslimitationen experimentell induziert wurden. Dabei wurden die kompensatorischen Antworten bezüglich einer Änderung der Relation zwischen Inspirationsdauer und Exspirationsdauer erfasst. Es zeigte sich genau das Gegenteil der ursprünglichen Annahme: Auch COPD-Patienten verlängern eher die Inspiration und verkürzen die Exspiration, „verteidigen“ also eher die Kompensation der inspiratorischen als die der exspiratorischen Flusslimitation (Biselli et al. 2015). In dieser Arbeit wird auch diskutiert, dass hierdurch bei Patienten mit COPD eine dynamische Hyperventilation auftritt, wodurch die Schlafstruktur zusätzlich gestört werden kann. Dieses Konzept wurde in ein 2018 veröffentlichtes Positionspapier der American Thoracic Society (ATS) zu den Forschungsprioritäten bezüglich der Pathophysiologie bei Patienten mit COPD und Schlafbezogenen Atmungsstörungen aufgenommen und ist somit eine offizielle Forschungsinitiative der ATS (Malhotra et al. 2018). Ob ähnliche Einschränkungen bei Asthma bronchiale beziehungsweise bei interstitiellen Lungenerkrankungen oder Lungenfibrose („Restriktive Lungenerkrankungen“) bestehen, ist unklar. Unklar ist auch, ob es genetische (Schneider et al. 2003, 2009; Chin et al. 2011) oder metabolische Dispositionen (Shapiro et al. 2014) gibt, die bedingen, dass auch Lungengesunde eine verlängerte Inspirationsdauer aufweisen, also eine Inspirationsdauer, die im Verhältnis zur Dauer des gesamten Atemzuges bereits bei Normalatmung vergleichsweise erhöht ist.

Stärkung der Kompensationsmechanismen

Eine Stärkung der Kompensationsmechanismen entsteht durch alle Faktoren, die die neuromuskuläre Aktivierung erhöhen. Hierzu gehören:
1.
Hyperkapnie: CO2 bewirkt die neurale Stimulierung aller Atmungsmuskeln und damit auch der des Pharynx. Therapeutisch kann dies jedoch nicht eingesetzt werden, da bereits geringe Erhöhungen das CO2-Gehalts zu einer Störung der Schlafstruktur und Erhöhung der zerebralen Durchblutung mit Entstehung von Kopfschmerzen führen. Klinisch ist dieser Zusammenhang dennoch relevant, da (insbesondere bei Kindern) durch Hyperkapnie im NREM-Schlaf häufig stabiles flusslimitiertes Atmen (kompensiertes Schnarchen) auftritt und nach der arousalassoziierten Hyperventilation mit Abfall des CO2-Gehalts oder im REM-Schlaf, in dem die CO2-Antwort geringer ausfällt, dann obstruktive Hypopnoen oder Apnoen auftreten.
 
2.
Lungenvolumen: Erhöhung des Lungenvolumens vermindert die Kollapsneigung des Pharynx, weswegen Patienten mit Emphysem und COPD häufig kompensiertes Schnarchen im NREM-Schlaf aufweisen und obstruktive Hypopnoen oder Apnoen nur im REM-Schlaf zeigen. Dieser Zusammenhang ist klinisch ebenfalls wichtig, da insbesondere viszerale Adipositas zu einem Hochstand der Zwerchfells und damit zu einer erhöhten Kollapsneigung des Pharynx führt. Alle Therapien, die die viszerale Adipositas vermindern, haben daher einen positiven Effekt auf die Kompensationsmechanismen.
 
3.
Geschlecht: Frauen haben im NREM-Schlaf eine bessere Kompensation als Männer und zeigen ebenso wie Kinder eher ein kompensiertes Schnarchen im NREM-Schlaf. Ob diese bessere Kompensation an weiblichen Hormonen oder an höheren Leptinspiegeln liegt, ist nicht geklärt.
 
4.
Leptin: Leptin ist ein Hormon, das zu einer Stimulierung der Atmung (Verlängerung der Inspiration und somit Erhöhung der inspiratorischen Volumina) führt und die pharyngealen Kompensationsmechanismen verbessert. Bisher gibt es jedoch noch keinen Ansatz, dies pharmakologisch zu nutzen.
 
5.
Passiver oder aktiver Zug der pharyngealen Muskulatur: Jede Erhöhung der Zugspannung vermindert die Kollapsneigung. Dadurch kann erklärt werden, warum leichte Rotation des Halses oder Seitenlage den Atemfluss verbessert und Hypopnoen zu Schnarchen wandelt. Ebenso ist hierdurch der Effekt der Unterkieferprotrusionsschienen erklärbar und auch die Wirksamkeit neuerer Therapieformen, die den Muskelzug entweder passiv oder aktiv erhöhen. Passiver Zug der Zunge kann durch negativen Druck im Mund aufgebaut werden, wodurch die Zunge an den harten Gaumen gesaugt und damit nach vorne gezogen wird. Diese Prinzip wird therapeutisch durch Somnics oder Apnicure genutzt. Aktive Spannung der Zunge wird durch implantierte Schrittmacher via „Stimulation des Nervus hypoglossus“ (Inspire, Imthera) erreicht.
 

Prädisponierende Faktoren

Bisher existieren keine gesicherten Daten zur genetischen Disposition von Schnarchen: Gesichert ist jedoch, dass Schnarchen mit unterschiedlicher Penetranz in ethnischen Gruppen auftritt. Diese Unterschiede werden der spezifischen anatomischen Konstellation der maxillomandibulären Struktur und nicht per se einer spezifischen genetischen Veranlagung zum Schnarchen zugeschrieben.
Anatomische Faktoren des knöchernen Schädels, wie z. B. retrognathe Fehlbisslage, sowie des Weichteilgewebes des Pharynx, wie z. B. Hypertrophie der Tonsillen und Adenoide, Makroglossie, oder Fetteinlagerungen bei Adipositas erhöhen die Kollapsneigung. Daneben gibt es extrapharyngeale Faktoren, die die Kollapsneigung und somit Schnarchen begünstigen. Die wesentlichen Faktoren sind:
  • Mundöffnung
  • Funktionelle Retrognathie
  • Hoher, spitzer (gotischer) Gaumen
  • Massiv behinderte Nasenatmung
  • Zwerchfellhochstand bei viszeraler Adipositas oder Schwangerschaft im 3. Trimenon
Dies trifft auch für das Gegenteil zu: Eine signifikante Abnahme des Pcrit kann erreicht werden durch:
  • Schließung des Mundes bei Tragen eines Kinnbandes oder einer Vollgesichtsmaske
  • Zunahme des Lungenvolumens mit kaudaler Zwerchfellbewegung (Inspiration, COPD, Asthma)
  • Korrektur eines hohen, spitzen Gaumens durch eine kieferorthopädische Therapie (beispielsweise eine „Rapid Maxillary Expansion“) oder andere Maßnahmen zur Verbesserung der Nasenatmung, z. B. Nasenseptumkorrektur und Conchotomie bei massiver Nasenseptumdeviation und ausgeprägter Nasenmuschelhyperplasie
Für Schnarchen und Schlafapnoe entwickelte Gebissschienen („Oral Appliances“, Unterkieferprotrusionsschienen) führen durch Aufheben der funktionellen Retrognathie und/oder teilweise Mundschließung zu einer Abnahme des Pcrit. Dies trifft jedoch insbesondere bei normal- und übergewichtigen Patienten zu. Die Abnahme des Pcrit ist bei adipösen Patienten in der Regel deutlich geringer ausgeprägt (Ayuse et al. 2004; Isono et al. 1997).
Die genannten Faktoren, insbesondere die Mundatmung, sind aber keine Voraussetzung für Schnarchen, da der Kollaps der pharyngealen Muskulatur auch bei Nasenatmung mit geschlossenem Mund auftreten kann. Auch das Vorhandensein der Uvula ist keine Voraussetzung für Schnarchen, da der Kollaps ebenfalls auf den tieferen Ebenen des Pharynx stattfindet. Wird die Uvula entfernt, wird nur indirekt durch Vernarbung des umgebenden Gewebes die Stabilität der Muskulatur des Pharynx erhöht („Uvulopalatopharyngoplastik“). In den meisten Fällen bestehen jedoch der Kollaps und damit das Schnarchen weiter, beziehungsweise es tritt wenige Wochen nach der operativen Entfernung der Uvula wieder auf.
Neurale Faktoren, die den Muskeltonus des Pharynx herabsetzen, werden durch die Einnahme von Alkohol, Sedativa, einigen Hypnotika, Anästhetika und durch die REM-Schlafatonie vermittelt.
Modifizierende Faktoren sind solche, die beim Bestehen der anatomischen bzw. der neuralen Prädispositionen das Schnarchen auslösen oder verstärken können. Die Faktoren beeinflussen entweder die Kollapsneigung oder die inspiratorischen trachealen Druckschwankungen. Allerdings beeinflussen sie den kritischen Verschlussdruck (Pcrit) nur geringfügig um einen Betrag von 1–5 cmH2O, sodass sie ein Schnarchen zwar auslösen oder verstärken können, nicht aber die alleinige Ursache des Schnarchens darstellen. Dazu gehören Schlafen in Rückenlage im Vergleich zur Seitenlage, Verminderung der Schleimhaut-Oberflächenspannung, beispielsweise bei Austrocknung der Schleimhaut bei geöffnetem Mund oder durch bestimmte Medikamente, sowie eine verminderte Elastizität der pharyngealen Muskulatur im Alter. Des Weiteren gehören eine Erhöhung des nasalen Widerstands bei Allergien oder Rhinitis beziehungsweise bei leichten anatomischen Engstellungen dazu.

Quantifizierung von Schnarchen

Die Messverfahren verfolgen 2 Ziele: erstens die Erfassung von prädisponierenden Faktoren und zweitens das Erfassen des Ausmaßes von Schnarchen. Anatomische Prädispositionen können durch alle bildgebenden Verfahren der Nase und des Pharynx analog zum OSA erfasst werden. Klinisch erfolgt eine Inspektion von Zunge und Rachen sowie die Funktionsprüfung der Nasendurchgängigkeit. Für die Erfassung von Schnarchen existieren 2 Methoden: zum einen Messgeräte, die die Lautstärke von Schnarchen mittels Mikrophonen erfassen. Handelsübliche Mikrophone in Kombination mit entsprechenden Aufzeichnungs- und Wiedergabegeräten verfügen heute über ausreichenden Speicher, sodass die Geräusche der gesamten Nacht aufgezeichnet werden können, die Auswertung ist jedoch sehr zeitintensiv. Neuere Geräte erlauben die Übertragung der Audiosignale auf Polygraphen, wodurch die Schnarchlaute visuell dargestellt werden. Zum anderen kann das Atemflusssignal herangezogen werden (Abb. 6), da die inspiratorische Atemkurve mit der sog. Flusslimitation („inspiratory flow limitation“, IFL) eine charakteristische Abflachung aufzeigt. Wird zur Bestimmung des Atemflusses ein Pneumotachograph („Atmung, spezielle Messverfahren im Schlaf“) verwendet, kann der maximale inspiratorische Atemfluss (Vimax) beim Schnarchen als ein Marker für den Schweregrad des inspiratorischen Kollaps diagnostisch eingesetzt werden. Dies wird klinisch jedoch noch nicht durchgeführt, da eine quantitative Messung des Atemflusses derzeit nicht zum diagnostischen Repertoire einer klinischen Schlafuntersuchung gehört. Vielmehr werden die Auswirkungen der Flusslimitation beziehungsweise das Schnarchen gemessen.
Entsteht nur eine vermehrte kompensatorische Atmungsanstrengung ohne Störungen von Gasaustausch und Schlaf, spricht man vom primären, banalen oder normalen Schnarchen. Werden Störungen des Schlafs und gehäuft schlafstörende Arousals (RERAs) registriert, können die Methoden der standardisierten Kardiorespiratorischen Polysomnographie so erweitert werden, dass inspiratorische Flusslimitation sicher erfasst wird („Diagnostik der Schlafbezogenen Atmungsstörungen“; „Atmung, spezielle Messverfahren im Schlaf“). Als Goldstandard gilt die Messung des inspiratorischen Flusses mittels Pneumotachograph in Kombination mit der Messung des Ösophagusdrucks zur Bestimmung der respiratorischen intrathorakalen Druckschwankungen. Hierdurch können Ereignisse mit Flusslimitation sicher erkannt werden (Abb. 6), und es kann festgestellt werden, ob die Arousals infolge inspiratorischer Flusslimitation auftreten. Semiquantitative Messungen des Atemflusses mit nasalen Kanülen, Thermistoren oder Thermocouplern sowie Messungen der Atemtätigkeit mittels Piezo-Elementen oder Plethysmographie sind zwar geeignet, um eine Flusslimitation zu erkennen (Abb. 6), sie sind jedoch nicht sensitiv genug, um sicher ein Upper Airway Resistance Syndrome (UARS) auszuschließen. Die Erkennung von UARS ist besonders schwierig, wenn gleichzeitig nächtliche periodische Extremitätenbewegungen (PLM; siehe „Periodische Beinbewegungen“) vorhanden sind. Es konnte gezeigt werden, dass EMG-Aktivierungen der Musculi tibiales bei gleichzeitig vorhandener inspiratorischer Flusslimitation häufig als PLM anstatt als Respiratory Effort Related Arousal (RERA) fehlinterpretiert werden (Exar und Collop 2001), insbesondere dann, wenn intraösophageale Druckmessungen und quantitative Atemflussmessung nicht angewendet wurden. Wenn Phasen von inspiratorischer Flusslimitation mit Störungen einhergehen, müssen diese differenziert und je nach Erscheinungsbild des Atmungsmusters in der Kardiorespiratorischen Polysomnographie als obstruktive Apnoen oder Hypopnoen gewertet werden.
Ein einheitlicher Standard zur Auswertung von Schnarchen existiert nicht. Während einige Zentren die Lautstärke quantifizieren, geben andere den Prozentanteil von Atemzügen mit Schnarchen an der Gesamtzahl der Atemzüge an, gemessen mittels Mikrophon oder mittels Flusslimitation. Da beide Auswerteverfahren jedoch lediglich das zeitliche Ausmaß von Schnarchen ermitteln, eignen sich diese Verfahren nicht zur Bestimmung des pathophysiologischen Schweregrads von Schnarchen oder für Studien, die die genetische Disposition für Schnarchen untersuchen. Hierzu sind unverändert quantitative Messungen des inspiratorischen Atemflusses mittels Pneumotachograph notwendig, was jedoch bisher wegen der Größe der Pneumotachographen und der damit verbundenen Störung des Patienten klinisch noch nicht in Routine angewendet wird. Allerdings sind neuere Pneumotachographen entwickelt worden, die sich für die spezielle Anwendung im Schlaf besser eignen. Die Methoden werden derzeit in klinischen Validierungsstudien untersucht.
Eine Indikation für die quantifizierende Messung von Schnarchen besteht nur, wenn Hinweise und Risikofaktoren für eine Schlafapnoe bestehen oder wenn der Betroffene therapeutische Hilfen sucht, die das Schnarchen oder das Ausmaß von Schnarchen vermindern soll (siehe auch „Therapie der Schlafbezogenen Atmungsstörungen“). Hinweise für Schlafbezogene Atmungsstörungen sind Tagesschläfrigkeit oder vorhandene Risikofaktoren für eine Schlafapnoe. Mittels Kardiorespiratorischer Polysomnographie kann abgeklärt werden, ob das Schnarchen Ausdruck einer Schlafbezogenen Atmungsstörung ist. Ziel der Kardiorespiratorischen Polysomnographie ist die differentialdiagnostische Abgrenzung zur Obstruktiven Schlafapnoe und zu anderen schlafmedizinischen Erkrankungen.

Behandlung von Schnarchen

Bei Kindern ist Schnarchen allein (kompensiertes Schnarchen) bereits mit einer signifikanten Zunahme der EEG Frequenzen sowie Einschränkungen der zerebralen Energieaufnahme und der kognitiven Leistung verbunden. Daher sollte eine Therapie frühzeitig eingeleitet werden, insbesondere wenn bereits eine Verzögerung des Wachstums und der geistigen Entwicklung bzw. der Schulleistung und/oder eine Aufmerksamkeitsstörung vorliegen. Eine frühzeitige komplette oder partielle Adenotonsillektomie sollte erwogen werden, insbesondere dann, wenn eine Mundatmung im Schlaf vorliegt. Denn so kann der Entwicklung eines gotischen Gaumens mit Einengung des knöchernen „Hauses“ des Pharynx vorgebeugt werden. Besteht bereits eine Verengung des Pharynx, muss daran gedacht werden, dass nach der Adenotonsillektomie noch residuales Schnarchen auftreten kann. Eine Kontrolluntersuchung der Atmung im Schlaf sollte daher 3–6 Monate nach der Operation durchgeführt werden. Liegt bereits ein gotischer Gaumen mit oder ohne Bissanomalien wie beispielsweise einem Kopf- oder Kreuzbiss vor, sollte eine maxilläre Expansion mithilfe einer Zahnspange von einem Kieferorthopäden durchgeführt werden („Therapie der Schlafbezogenen Atmungsstörungen“).
Da bei Erwachsenen mit kompensiertem Schnarchen im Gegensatz zur Obstruktiven Schlafapnoe definitionsgemäß weder eine Beeinträchtigung der Makro- oder Mikrostruktur des Schlafs noch der Atmung nachzuweisen ist, ergibt sich keine strenge medizinische Indikation für eine Behandlung. Am häufigsten ergibt sich die Behandlung des Schnarchens aus sozialer Indikation, wenn eine erhebliche Störung der Bettpartner oder der Hausbewohner besteht. Die Behandlung umfasst die Reduktion der anatomischen Risikofaktoren, beispielsweise durch Gewichtsreduktion, und das Vermeiden der neuralen Inhibition, beispielsweise durch Meidung zentraldämpfender Medikamente und des abendlichen Alkoholkonsums. Zusätzlich können die modifizierenden Faktoren durch Schlafen in seitlicher Position und durch Minderung des nasalen Widerstands günstig beeinflusst werden. Letzteres kann mittels abschwellender Nasensprays erfolgen oder durch eine operative Nasenseptumkorrektur, sofern eine durch das Septum behinderte Nasenatmung im Schlaf nachgewiesen ist („HNO-ärztliche Verfahren zur operativen Therapie der Obstruktiven Schlafapnoe“). Erfolgsaussichten sind jedoch nur bei einer leichten pharyngealen Obstruktion gegeben. Da, wie oben angeführt, die Erfassung des Schweregrads der pharyngealen Kollapsneigung noch nicht zum klinischen Repertoire gehört, gibt es bisher keine Messgrößen, die einen Erfolg vorhersagen können. Allgemein kann jedoch gesagt werden, dass Schnarchen ohne Beeinträchtigung der Atmung und des Schlafs immer bereits eine intrinsische Kompensation der Pharynxmuskulatur durch neurale Aktivierung oder durch eine verlängerte Inspirationsdauer voraussetzt. Eine Beeinflussung der modifizierenden Faktoren ist daher beim Schnarchen in vielen Fällen erfolgversprechend, ganz im Gegensatz zu den Verhältnissen bei schlafbezogenen obstruktiven Atmungsstörungen mit höhergradiger Kollapsneigung des Pharynx.
Wenn diese Methoden nicht wirken, können mechanische Hilfen zur Anwendung kommen, die entweder den Druck im Pharynx durch therapeutisch applizierten Druck über eine Nasenmaske bei CPAP-Therapie (siehe „Mechanische Ventilation bei Obstruktiver Schlafapnoe“) oder mittels transnasaler Insufflation (TNI) beeinflussen oder die den kritischen Verschlussdruck (Pcrit) günstig beeinflussen, beispielsweise durch Kiefervorverlagerungsschienen (siehe „Oral Appliances“). Es muss jedoch kritisch angemerkt werden, dass diese Verfahren zur Therapie der Obstruktiven Schlafapnoe entwickelt wurden. Sie sind oft unbequem, sodass sie von Schnarchern, die ja nicht durch eine Tagessymptomatik oder einen gestörten Schlaf beeinträchtigt sind, häufig nicht akzeptiert und von den Kostenträgern nicht erstattet werden. Chirurgische Verfahren wie die Beseitigung oder Verkleinerung der Uvula im Rahmen einer „Uvulopalatopharyngoplastik“ (UPPP), die Verkleinerung der Zunge (Somnoplastik) oder die Radiofrequenzbehandlung des weichen Gaumens wirken nur indirekt durch Vernarbung des umgebenden Gewebes auf die Muskulatur des Pharynx. Dadurch soll die Kollapsneigung günstig beeinflusst werden. Oft bestehen jedoch der Kollaps und damit das Schnarchen zumindest partiell weiter, oder es tritt nach Wochen bis Monaten oder Jahren nach einem derartigen operativen Eingriff wieder auf. Wiederholte Eingriffe werden dann häufig propagiert. Wissenschaftlich fundierte Daten dazu liegen bisher jedoch nicht vor, da es aufgrund der starken Variabilität der Messmethoden für kompensiertes Schnarchen keine validen Metaanalysen gibt (Stuck et al. 2013). Für nicht kompensiertes Schnarchen (OSA) gilt, dass chirurgische Weichteileingriffe – bis auf wenige Fälle mit besonderen anatomischen Konstellationen wie beispielsweise massiv hyperplastischen „kissing tonsils“ bei nicht adipösen Patienten – in der Regel nicht als Erstlinientherapieverfahren empfohlen werden können (Sundaram et al. 2005; Mayer et al. 2017).
Siehe auch „HNO-ärztliche Verfahren zur operativen Therapie der Obstruktiven Schlafapnoe“.

Exkurs: Upper Airway Resistance Syndrome (UARS)

Guilleminault und Mitarbeiter fanden Anfang der 1990er-Jahre in einer retrospektiven Studie bei schnarchenden Kindern mit exzessiver Einschlafneigung, dass die Kinder im Vergleich zu einer Kontrollgruppe häufiger Phasen mit inspiratorischen Flusslimitationen, aber ohne signifikanten Abfall des Sauerstoffs hatten, die mit erhöhten intrathorakalen Druckschwankungen und Arousals (siehe „Arousal“) einhergingen. Tonsillektomie und Adenektomie beseitigten die Tagesschläfrigkeit und es wurde der Begriff Upper Airway Resistance Syndrome eingeführt. Anschließende Studien bei Erwachsenen zeigten, dass die oben genannten Erscheinungen nicht nur auf Kinder beschränkt sind, sondern auch auf Erwachsene zutreffen und eine häufige Ursache für Tagesschläfrigkeit darstellen. Obwohl initial das UARS als eine eigenständige Entität der Obstruktiven Schlafapnoe gegenübergestellt wurde, haben nachfolgende Untersuchungen bei Kindern und Erwachsenen gezeigt, dass das klinische Bild und die Pathophysiologie wie bei der Obstruktiven Schlafapnoe auf die inspiratorische Flusslimitation (IFL) und die konsekutive Schlaffragmentierung zurückgeführt werden können. Es besteht heute Einigkeit darüber, dass das UARS bei der Obstruktiven Schlafapnoe einzuordnen ist.
Das UARS ist wie das Schnarchen durch einen partiellen Kollaps der oberen Atemwege gekennzeichnet, der keine Veränderung der Blutgase nach sich zieht. Im Gegensatz zum Schnarchen, das keine Schlaffragmentierung auslöst, führen die inspiratorischen Flusslimitationen beim UARS jedoch zu Arousals, die auf die respiratorischen Ereignisse folgen, sog. Respiratory Effort Related Arousals (RERAs), oder seltener auch zu Hypopnoen ohne Sauerstoffdesaturationen, die Schlaffragmentierung verursachen, analog den Verhältnissen bei der Obstruktiven Schlafapnoe (siehe dazu auch Abschn. „Definition“ zur Erläuterung des Stellenwertes der RERAs und der „neuen“ Hypopnoen). Andere typische kardiorespiratorische Kennzeichen der Obstruktiven Schlafapnoe wie beispielsweise intermittierende Sauerstoffdesaturationen und höhergradige Reduktionen des inspiratorischen Atemflusses fehlen jedoch beim UARS, da die respiratorischen Ereignisse sehr niedrigschwellig zu RERAs führen, die den Widerstand gegen den Luftfluss in den oberen Atemwegen reflektorisch senken. Der Schweregrad der Kollapsneigung kann zwischen dem von Schnarchern und Patienten mit Obstruktiver Schlafapnoe eingeordnet werden (Gleadhill et al. 1991; Schwartz et al. 1998).
Bisher werden Arousals in der Literatur unterschiedlich bezeichnet: als Ereignisse infolge Flusslimitation beziehungsweise als ein Respiratory Effort Related Arousal (RERA), das nicht Schnarchen, nicht Hypopnoe und auch nicht Apnoe ist. Die Phasen der Flusslimitationen mit Arousals werden pro Stunde Schlafzeit analog den Hypopnoen und Apnoen als konstituierend für OSA gewertet (siehe „Diagnostik der Schlafbezogenen Atmungsstörungen“). Bei der Diagnostik muss berücksichtigt werden, dass inspiratorische Flusslimitation ohne hörbares Schnarchen erfolgen kann. Daher ist die Erfassung der Flusslimitation sensitiver als die Messung von Schnarchlauten (Kristo et al. 2005).
Die Behandlung erfolgt gemäß der Therapie der Obstruktiven Schlafapnoe: eine Erhöhung des Drucks im oberen Segment (POS) erfolgt durch eine Überdruckbeatmung mittels einer Nasenmaske („CPAP“) oder einer Unterkieferprotrusionsschiene („Oral Appliances“), eine Verminderung des kritischen Verschlussdrucks lässt sich auch durch Gewichtsreduktion und ggf. durch chirurgische Eingriffe erreichen (siehe „Therapie der Schlafbezogenen Atmungsstörungen“). Eine wenig belastende Methode ist die Insufflation von warmer und feuchter Luft durch eine kleine Nasenkanüle („high flow nasal cannula“, HFNC, oder „transnasal insufflation“, TNI). Im Gegensatz zu CPAP-Nasenmasken ist das System offen und erfordert kein Tragen von Nasenmaske und Halteapparat. Obwohl die Effektivität in einer Pilotstudie belegt werden konnte (McGinley et al. 2005) und TNI die Nachteile von CPAP, Unterkieferprotrusionsschienen und chirurgischen Verfahren großenteils umgeht, hat sich diese Therapieform mit Ausnahme der Pädiatrie nicht in der klinischen Routine etabliert.
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