Gastrointestinale Viren bei Kindern und Jugendlichen
Gastrointestinale Viren sind in diesem Kapitel zusammengefasst unter dem Gesichtspunkt, dass sie sich im Magendarmtrakt vermehren. Eine Gruppe erzeugt dabei Gastroenteritiden (Rotavirus, Norovirus, Astrovirus), für die eine spezifische Diagnostik möglich, aber für die ausschließlich symptomatische Therapie unnötig ist. Epidemiologisch sind Rotaviren in dieser Gruppe in den ersten beiden Lebensjahren führend, es gibt empfohlene orale Impfstoffe für Säuglinge. Die andere Gruppe (Enteroviren und Parechoviren) vermehrt sich asymptomatisch oder unter Zeichen einer Allgemeininfektion. Je nach Organotropismus entstehen in einer zweiten Krankheitsphase Erkrankungen des ZNS, der Luftwege, der Haut und Schleimhäute sowie der Muskeln und des Herzens. Eine ätiologische Diagnostik ist in diesem Stadium ratsam, insbesondere bei dem Sepsis-artigen Krankheitsbild des Neugeborenen sowie bei Meningitiden bzw. Enzephalitiden. Bei schwerem Verlauf ist hier eine antivirale Therapie möglich.