Erschienen in:
01.03.2024 | Ernährung | Leitthema
Indikation und Ergebnisse der Darmtransplantation bei Kurzdarmsyndrom nach mesenterialer Ischämie
verfasst von:
Prof Dr. Andreas Pascher, MBA
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 5/2024
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Darmtransplantation (DTx) ist die einzige kausale Therapie des kompliziert verlaufenden chronischen Darmversagens nach mesenterialer Ischämie unter drohendem Scheitern der parenteralen Substitution. Die Darm- bzw. kombinierte Darmtransplantation unter Einschluss des Darmes ist mit hohen immunologischen, perioperativen und infektassoziierten Herausforderungen verbunden.
Fragestellung
Charakterisierung des chronischen Darmversagens, der Indikationsstellung, der Transplantationstechnik und der Erfolgsrate.
Material und Methoden
Zusammenfassung und Bewertung der internationalen Leitlinien, der Richtlinie der Bundesärztekammer und der internationalen Literatur.
Ergebnisse
Erste erfolgreiche DTx wurden 1987 bzw. 1988 an den Universitäten Pittsburgh, USA und Kiel, Deutschland durchgeführt. Die Zahl der DTx nahm ab Ende der 1990er-Jahre kontinuierlich auf phasenweise über 200 Transplantationen jährlich zu, derzeit liegt sie bei ca. 100–150 p. a. Während das 1‑ und 3‑Jahres-Transplantatüberleben vor 1991 bei ca. 30 % bzw. 20 % lagen, erreichten sie ab 1995 schrittweise 60 % bzw. 50 % und liegen heutzutage bei annähernd 80 % bzw. 70 %.
Schlussfolgerung
Die erheblichen Ergebnisverbesserungen sind u. a. durch Fortschritte in operativer Technik, Intensivmedizin und besserem Verständnis der mukosalen Immunität zu erklären. Entscheidend tragen jedoch auch Fortschritte in Immunsuppression und Infekt- und Malignitätsprävention bei.