Ein 80-jähriger Patient stellt sich mit zunehmender Belastungsdyspnoe und progredienter Fatigue bei seinem Hausarzt vor. Hier berichtet er von einer seit mehreren Wochen bis Monate zunehmenden Leistungsminderung. Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust oder eine ausgeprägte Infektneigung haben nie bestanden. Auch Hämatome seien nicht vermehrt aufgetreten. Der Patient berichtet, bislang nie ernsthaft erkrankt zu sein, es wird keine Dauermedikation eingenommen. Zudem habe er nie geraucht, auch Alkohol werde nur selten konsumiert. Familienanamnestisch sind Eltern und Geschwister des Patienten an einem Herzinfarkt und soliden Tumorerkrankungen verstorben. Die klinische Untersuchung erbringt einen unauffälligen Befund, es sind keine Hepatosplenomegalie oder Lymphknotenschwellungen palpabel. Allerdings zeigt sich in der durchgeführten Blutbildkontrolle eine neue Panzytopenie mit einem Hämoglobinwert von 7,2 g/dl (4,47 mmol/l) mit MCV von 96 fl, Thrombozyten von 96 Gpt/l, Leukozyten von 1,5 Gpt/l sowie einer absoluten Neutrophilenzahl von 0,4 Gpt/l. Das übrige Routinelabor (insb. CRP, Ferritin, Vitamin B12, Folsäure) ist unauffällig. Die Serologie für verschiedene Viren (CMV, EBV, HHV-6 und Parvovirus B19) zeigt sich negativ.