Zusammenfassung
Pseudarthrosen sind relativ seltene Komplikationen nach Frakturen oder Osteotomien mit verheerenden gesundheitlichen und sozioökonomischen Konsequenzen für den betroffenen Patienten und eine große therapeutische Herausforderung für den Behandler. Aufgrund der zahlreichen Risikofaktoren und des häufig multifaktoriellen Geschehens ist eine Ursachenanalyse und entsprechende Einteilung in hypertrophe, atrophe, Defekt- und Infektpseudarthrosen wichtig. Insbesondere das Erkennen chronischer Infekte ist von großer Bedeutung. Bildgebende Verfahren sind unverzichtbar für die Diagnostik und Therapieentscheidung. Zur etablierten Basisdiagnostik zählen das konventionelle Röntgen sowie die Computertomographie, aber auch die kontrastverstärkte Magnetresonanztomographie und Sonographie haben an Bedeutung gewonnen. Die Therapie richtet sich nach Morphologie, Risikoprofil und Schweregrad. Hierbei hat sich das Diamantkonzept als Leitstruktur für die Behandlung etabliert. In der Nachsorge ist eine engmaschige klinische und radiologische Betreuung der Patienten zur Evaluation des Therapieerfolges und frühzeitigen Erkennung von Komplikationen essenziell.