Erschienen in:
27.03.2024 | Gastrointestinale Tumoren | Schwerpunkt
Molekularpathologie gastrointestinaler Tumoren
Was ist Standard, was kommt?
verfasst von:
Dr. med. Tillmann Bedau, Alexander Quaas
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 3/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Gastrointestinale Tumoren zählen zu den häufigsten Krebsarten mit signifikanter Morbidität und Mortalität weltweit. Ein tiefgreifendes molekulares Verständnis dieser Tumoren ist essenziell für die Entwicklung und Anwendung zielgerichteter Therapien.
Fragestellung
Diese Arbeit zielt darauf ab, die molekularen Charakteristika der häufigsten gastrointestinalen Tumoren zu beschreiben und deren Relevanz für die klinische Praxis, insbesondere für die molekulare Diagnostik und die darauf basierende Therapie, zu evaluieren.
Material und Methoden
Die Bedeutung molekularer Subtypen von gastrointestinalen Adenokarzinomen für die Diagnostik und Therapie wurde anhand aktueller Leitlinien und Studien analysiert.
Ergebnisse
Unter den gastrointestinalen Adenokarzinomen wurden 5 molekulare Subtypen identifiziert (Tumoren mit Epstein-Barr-Virus-Assoziation, Mikrosatelliteninstabilität, hypermutierte Tumoren mit Einzelnukleotidvarianten, chromosomaler Instabilität oder genomischer Stabilität), aus deren jeweiligen Eigenschaften sich therapeutisch relevante Alterationen ableiten lassen. Diese Erkenntnisse haben zur Entwicklung neuer diagnostischer Tests und zielgerichteter Medikamente geführt, die eine individualisierte Therapie ermöglichen.
Diskussion
Im Fall einer notwendigen Systemtherapie müssen Adenokarzinome des ösophagogastrointestinalen Systems heute hinsichtlich personalisierter Therapieoptionen und einer individuellen Prognoseabschätzung analysiert werden. Diese Analysen erfolgen im Wesentlichen am Tumorgewebe mittels Immunhistochemie und molekularer Techniken und erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen diagnostischer Pathologie und klinischer Onkologie. Fortschritte im molekularen Verständnis dieser Tumoren eröffnen neue Wege für Biomarker und Therapieansätze.