Erschienen in:
01.02.2024 | Gastroösophageale Refluxkrankheit | Schwerpunkt
Gastroösophageale Refluxkrankheit
verfasst von:
Prof. Dr. med. J. Labenz, Prof. Dr. med. A. Madisch
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) ist eine häufige Erkrankung, deren Diagnose im Einzelfall in Ermangelung eines diagnostischen Goldstandards schwierig sein kann. In der klinischen Praxis kann man häufig zunächst auf eine Diagnostik verzichten und probatorisch behandeln. Bei Patienten, bei denen die konservative Therapie der Refluxbeschwerden nicht greift oder bei denen eine endoskopische bzw. operative Intervention geplant ist, bedarf es neben einer Endoskopie mit Histologie der Ösophagusschleimhaut einer weiterführenden Funktionsdiagnostik. Diese umfasst eine Impedanz-pH-Metrie über 24 h (Goldstandard der Refluxmessung) und zumeist auch eine hochauflösende Manometrie. Eine Alternative für die Impedanz-pH-Metrie ist die kontinuierliche pH-Messung über einen Sensor, der endoskopisch in der Speiseröhre fixiert wird und über 96 h den Säurereflux messen kann. Eine besondere diagnostische Herausforderung ist die Abklärung von gegen Protonenpumpeninhibitoren (PPI-)refraktären Refluxbeschwerden. Hier bedarf es eines stratifizierten Vorgehens mit Ausschluss anderer Erkrankungen, Optimierung der säurehemmenden Therapie sowie endoskopischer, histologischer und Funktionsdiagnostik. Die Ergebnisse erlauben dann eine rationale Therapiestrategie. Für die Diagnostik extraösophagealer Beschwerden (z. B. Globusgefühl, Husten) gibt es keinen diagnostischen Goldstandard. Eine alleinige pharyngeale pH-Metrie ist unzureichend und führt häufig zu diagnostischen und damit auch therapeutischen Fehlschlüssen.