22.03.2024 | Herzinfarkt | Ausgezeichnet
Troponindynamik nach herzchirurgischem Eingriff
B-ACS-Pilotstudie – Biomarkers After Cardiac Surgery
verfasst von:
Dr. med. Tim Knochenhauer, Marco Sachse, Ilia Bazhanov, Evelina Macius, Nikolaus Massoudy, Lenard Conradi, Hermann Reichenspurner, Stefan Blankenberg, Johannes T. Neumann, Raphael Twerenbold, Björn Sill
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Zusammenfassung
Die Diagnostik eines Myokardinfarktes ist mittels laborchemischer Analysen kardialer Marker, vor allem des hochsensitiven kardialen Troponins, mit hoher Spezifität und Sensitivität möglich und in Zusammenschau mit der entsprechenden Symptomatik und EKG-Veränderungen etabliert. Nach herzchirurgischen Eingriffen kann eine Troponinfreisetzung als Ausdruck einer prozeduralen Myokardschädigung auftreten. Ursachen hierfür sind beispielsweise Manipulation am Myokard oder die Verwendung von Kardioplegie bei Herzoperationen. Hierdurch ist die Diagnose eines perioperativen Myokardinfarktes jedoch herausfordernd, aber von höchster klinischer Relevanz. Studien zeigten, dass erhöhte Troponinwerte innerhalb der ersten 48 h postoperativ mit einer erhöhten Mortalität nach herzchirurgischem Eingriff korrelieren. Die B‑ACS-Pilotstudie untersuchte die Troponindynamik von 412 kardiochirurgischen Patient:innen, wobei signifikante Unterschiede in Troponinverläufen zwischen Patient:innen mit postoperativem ST-Hebungsinfarkt und solchen ohne jegliche Komplikation festgestellt werden konnten. Auch signifikante Unterschiede in der postoperativen Troponindynamik beider Geschlechter wurden gezeigt. Die Ergebnisse der B‑ACS-Pilotstudie deuten darauf hin, dass Troponin einen geeigneten Biomarker zur Diagnose eines perioperativen Myokardinfarktes darstellt, und dass früh postoperative serielle Troponinkontrollen nach herzchirurgischen Eingriffen die Identifikation von Patienten mit einem erhöhten Risiko und damit deren Outcome verbessern könnten.