Erschienen in:
01.02.2011 | Übersichten
Epidemiologie von nicht tumorbedingten chronischen Schmerzen in Deutschland
verfasst von:
R. Wolff, C. Clar, C. Lerch, J. Kleijnen, MD, PhD
Erschienen in:
Der Schmerz
|
Ausgabe 1/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Obwohl verbreitet, liegen Angaben zu epidemiologischen Aspekten chronischer Schmerzen nur eingeschränkt vor. Ziel der Arbeit ist es, Informationen zu nicht tumorbedingten chronischen Schmerzen in Deutschland darzustellen.
Methoden
Sieben Datenbanken (1995–2009) und weitere Quellen wurden durchsucht, um relevante Arbeiten zu chronischen Schmerzen (>3 Monate) zu finden. Die Auswahl erfolgte nach Aktualität, Größe, Repräsentativität und Qualität.
Ergebnisse
Die Prävalenz chronischer Schmerz in Deutschland beträgt rund 17% und variiert je nach Ursache. Besonders häufig sind Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen.
Chronische Schmerzen haben einen direkten Einfluss auf Lebensqualität (LQ), Krankheitstage und -kosten.
Viele medikamentöse und nichtmedikamentöse Therapien werden eingesetzt. Die Behandlung ist oft nicht adäquat, 13–51% der Patienten erhalten eine ungenügende Schmerztherapie.
Schlussfolgerung
Chronische Schmerzen sind ein häufiges Problem. Sie nehmen Einfluss auf die LQ der Patienten und verursachen nicht unerhebliche Behandlungskosten. Die Therapie erfolgt oft nicht adäquat. Mehr Forschung ist erforderlich, um vorhandene Wissenslücken zu schließen. Der Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis sollte verstärkt werden.