Erschienen in:
25.07.2016 | Lymphome | Fokus
Tumorbedingte Fatigue bei Patienten mit Hodgkin-Lymphom
verfasst von:
Stefanie Kreissl, Prof. Dr. Peter Borchmann
Erschienen in:
Forum
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Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Da heutzutage die meisten Patienten mit Hodgkin-Lymphom geheilt werden können, ist die Nachsorge der überwiegend jungen Langzeitüberlebenden in den Mittelpunkt gerückt. Zu den häufigsten Beeinträchtigungen zählt die tumorbedingte Fatigue („cancer-related fatigue“, CRF).
Material und Methoden
Anhand einer systematischen und manuellen Literaturrecherche wurden relevante Publikationen sowie im Rahmen aktueller Studien getestete neue Therapieansätze für die CRF zusammengefasst.
Ergebnisse
Die CRF ist bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung (Baseline) vorhanden, wobei ihr Ausmaß mit fortschreitendem Stadium zunimmt. Unter laufender Therapie kommt es unabhängig vom Stadium und der erhaltenen Therapie zu einem starken Anstieg der Fatigue auf ein nahezu identisch hohes Niveau. Wichtigster prognostischer Faktor für den Verlauf und Schweregrad der Langzeit-Fatigue ist die Baseline-Fatigue. Die Therapieintensität nimmt auf das Ausmaß und den Verlauf der Fatigue keinen Einfluss. Neben der Einschränkung der Lebensqualität hat das Leiden an Fatigue relevante sozioökonomische Folgen. Die Zahl der Überlebenden mit Fatigue, die sich nach 5 Jahren in einem festen Beschäftigungsverhältnis oder in Ausbildung befinden, ist fast 30 % niedriger verglichen mit Überlebenden ohne Fatigue. Mit körperlichen Trainingsprogrammen sowie verhaltenstherapeutischen Maßnahmen konnten bislang gute Erfolge in der CRF-Therapie erzielt werden.
Schlussfolgerungen
Der Leidensdruck der Betroffenen ist hoch. Weitere randomisierte klinische Studien sind erforderlich, um deren Outcome zu verbessern.