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2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

26. Medikamenteninduzierte Verschlechterung einer Myasthenie

verfasst von : J. P. Sieb

Erschienen in: Komplikationen in der Neurologie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Zahlreiche Medikamente hemmen die neuromuskuläre Signalübertragung. Das Risiko einer medikamenteninduzierten Verschlechterung einer Myasthenia gravis wird jedoch nicht selten überschätzt. Häufig sind Myasthenie-Patienten sehr besorgt, dass sie ein myasthenieverstärkendes Medikament erhalten könnten, da in Patientenmaterial unterschiedlicher Herkunft intensiv vor Arzneimittelrisiken bei der Myasthenie gewarnt wird. Besondere Vorsicht ist jedoch insbesondere bei der Antibiotika-Auswahl geboten, da Infekte an sich bereits häufig mit einer Myasthenie-Verschlechterung einhergehen. Unter anderem Aminoglykoside, Ampicillin, Fluorochinolone (Gyrasehemmer), Makrolide, wie Azithromycin, Telithromycin, Erythromycin, und auch Tetrazykline verstärken eine Myasthenie. Cephalosporine sind dagegen bei der Myasthenie sicher. Hier wird der Fall einer 73-jährigen Myasthenie-Patientin vorgestellt, bei der sich unter Ciprofloxacin eine bedrohliche Schluckstörung ausbildete.
Literatur
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Zurück zum Zitat Sieb JP, Milone M et al. (1996) Effects of the quinoline derivatives quinine, quinidine, and chloroquine on neuromuscular transmission. Brain Res 712: 179–189CrossRefPubMed Sieb JP, Milone M et al. (1996) Effects of the quinoline derivatives quinine, quinidine, and chloroquine on neuromuscular transmission. Brain Res 712: 179–189CrossRefPubMed
Metadaten
Titel
Medikamenteninduzierte Verschlechterung einer Myasthenie
verfasst von
J. P. Sieb
Copyright-Jahr
2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-47880-6_26

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