Erschienen in:
08.12.2023 | Mpox | Leitthema
Humane Affenpocken (Mpox)
verfasst von:
Sebastian Mrosik, Heinrich Rasokat, Mario Fabri, Dr. Luisa Bopp
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Bisher wurden humane Affenpocken (Mpox) außerhalb von Afrika, wo das Mpox-Virus (MPXV) in einigen Regionen endemisch ist, nur selten beobachtet. Anfang Mai 2022 kam es zu einem weltweiten Mpox-Ausbruch. Entscheidend für dieses Ausbruchsgeschehen war eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung bei sexuellen Aktivitäten. Insbesondere erkrankten junge Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Im Juli 2022 wurde diese Mpox-Epidemie von der Weltgesundheitsorganisation zur gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite deklariert. Mit Stand vom 26.09.2023 sind weltweit 90.618 bestätigte Mpox-Fälle gemeldet worden, auf Deutschland entfallen hierbei rund 3700 Fälle. Der stärkste Anstieg der Inzidenz erfolgte von Mai bis Mitte August 2022, seither sind die Fallzahlen infolge intensiver Präventionsanstrengungen (Aufklärung, Impfung) deutlich zurückgegangen. Aktuell gibt es nur noch sporadische, kleinere Ausbrüche – in Deutschland (Berlin) zuletzt im August 2023. Trotz der weltweit aktuell ruhigen epidemiologischen Lage muss also immer noch mit vereinzelten Fällen auch in Deutschland gerechnet werden. Das klinische Bild der „neuen“, meist sexuell von Mensch zu Mensch übertragenen Klade-IIb-assoziierten Mpox-Variante unterscheidet sich deutlich von dem der „klassischen“ Mpox (Klade I und IIa), die abgesehen von schnell abbrechenden Humaninfektionsketten im Wesentlichen als Zoonose auftreten.