Zusammenfassung
Präventionsmaßnahmen können eingeteilt werden in Basismaßnahmen und spezifische Maßnahmen, letztere in nichtmedikamentöse, patientenbezogene und medikamentöse Maßnahmen. Zu den Basismaßnahmen zählen die Einhaltung der baulichen Erfordernisse, Sicherstellung des adäquaten Pflegeschlüssels, regelmäßige Schulung des gesamten Behandlungsteams, Einhaltung der Regeln zur Händehygiene und Teilnahme an einer externen (Intensiv-KISS)-Surveillance. Nichtmedikamentöse Maßnahmen umfassen Interventionen im Bereich des Tubus und der Beatmungsschläuche. Die wichtigsten patientenbezogenen Maßnahmen sind die Vermeidung der Intubation und der Einsatz der NIV, Lagerungsmaßnahmen, die hygienische Mundpflege sowie die enterale Ernährung. Zu den medikamentösen Maßnahmen gehören Sedierungsprotokolle, prophylaktische systemische und topische antimikrobielle Gaben (SDD bzw. SOD) sowie die Stressulcusprophylaxe. Jede Behandlungseinheit benötigt eine eigene Präventionsstrategie auf dem Boden eines Ist- und Sollzustands. Dabei ist jede spezifische Intervention kritisch dahingehend zu überprüfen, wie gut ihr Effekt belegt ist und welches präventive Potenzial sie für die eigene Behandlungseinheit birgt. Die Implementation von Präventionsbündeln ist am besten geeignet, die Rate der nosokomialen Pneumonien zu begrenzen bzw. zu reduzieren.