Harninkontinenz nach radikaler Prostatektomie beim Prostatakarzinom – aktuelle Daten von 17.149 Patienten aus 125 zertifizierten Zentren
verfasst von:
PD Dr. Christoph Kowalski, Nora Tabea Sibert, Prof. Dr. Peter Hammerer, PD Dr. Simone Wesselmann, Günter Feick, Ernst-Günther Carl, Prof. Dr. Theodor Klotz, Dr. Hendrik Apel, Sebastian Dieng, PD Dr. Joanne Nyarangi-Dix, Prof. Dr. Thomas Knoll, Dr. Moritz Johannes Reike, Dr. Gregor Duwe, Dr. Elisabeth Bartolf, Prof. Dr. Thomas Steiner, Rainer Borowitz, Prof. Dr. Gerd Lümmen, Dr. Anna Katharina Seitz, Prof. Dr. Jesco Pfitzenmaier, PD Dr. Atiqullah Aziz, PD. Dr. Marko Brock, Dr. Frank Peter Berger, Dr. Björn Theodor Kaftan, Dr. Christian Grube, Tim Häfner, Prof. Dr. Amir Hamza, Prof. Dr. Hans Schmelz, Dr. Jürgen Haas, Dr. Sebastian Lenart, Anselm Lafita, Dr. Carsten Sippel, Prof. Dr. Alexander Winter, PD Dr. George Kedia, Prof. Dr. Boris Hadaschik, Dr. Zoltan Varga, PD Dr. Stephan Buse, Dr. Matthias Richter, PD Dr. Florian Distler, PD Dr. Jörg Simon, Prof. Dr. Thomas Wiegel, Dr. Stefan Baltes, Dr. Andreas Janitzky, Dr. Jens Peter Sommer, Dr. Sameh Hijazi, Dr. Philipp Fülkell, PD Dr. Nina N. Harke, Prof. Dr. Christian Bolenz, Christian Khalil, Dr. Clara Breidenbach, Dr. Pierre Tennstedt, Prof. Dr. Martin Burchardt
Harninkontinenz ist neben Störungen der erektilen Funktionsfähigkeit die häufigste Funktionseinschränkung nach radikaler Prostatektomie (RPE) beim Prostatakarzinom (PCa). Die deutsche S3-Leitlinie empfiehlt, Patienten über mögliche Auswirkungen der Therapieoptionen zu informieren (darunter die Inkontinenz). Allerdings liegen bislang nur ungenaue Daten zur Kontinenz aus der Routineversorgung im deutschsprachigen Raum nach RPE vor, was die Information der Patienten erschwert.
Ziel der Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist es, Daten zur Häufigkeit und Ausprägung der Harninkontinenz nach RPE aus der Routineversorgung vorzustellen.
Material und Methoden
Genutzt werden Angaben aus der PCO (Prostate Cancer Outcomes)-Studie, die zwischen 2016 und 2022 in 125 von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierten Prostatakrebszentren bei 17.149 Patienten mittels Expanded Prostate Cancer Index Composite Short Form (EPIC-26) erhoben wurden. Berichtet werden Veränderungen im Score „Inkontinenz“ vor (T0) und 12 Monate nach RPE (T1) und die Anteile der Patienten, die Einlagen nutzten („pad use“), stratifiziert nach Alter und Risikogruppe.
Ergebnisse
Der Durchschnitt des Scores Harninkontinenz (Wertebereich: 0 – schlechtestmöglich bis 100 – bestmöglich) betrug zu T0 93, 12 Monate später 73 Punkte. 97 % der Patienten nutzten zu T0 keine Einlage, zu T1 waren dies noch 56 %. 43 % der Patienten, die vor der Operation keine Einlage nutzten, nutzten 12 Monate später mindestens eine Einlage am Tag, 13 % nutzen ≥ 2 Einlagen. Der Anteil der Patienten, die Einlagen verwenden, unterscheidet sich erheblich nach Alter und Risikoklassifikation.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse geben umfassend Einblick in das funktionale Ergebnis 12 Monate nach RPE und können bei der Aufklärung von Patienten berücksichtigt werden.
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Harninkontinenz nach radikaler Prostatektomie beim Prostatakarzinom – aktuelle Daten von 17.149 Patienten aus 125 zertifizierten Zentren
verfasst von
PD Dr. Christoph Kowalski Nora Tabea Sibert Prof. Dr. Peter Hammerer PD Dr. Simone Wesselmann Günter Feick Ernst-Günther Carl Prof. Dr. Theodor Klotz Dr. Hendrik Apel Sebastian Dieng PD Dr. Joanne Nyarangi-Dix Prof. Dr. Thomas Knoll Dr. Moritz Johannes Reike Dr. Gregor Duwe Dr. Elisabeth Bartolf Prof. Dr. Thomas Steiner Rainer Borowitz Prof. Dr. Gerd Lümmen Dr. Anna Katharina Seitz Prof. Dr. Jesco Pfitzenmaier PD Dr. Atiqullah Aziz PD. Dr. Marko Brock Dr. Frank Peter Berger Dr. Björn Theodor Kaftan Dr. Christian Grube Tim Häfner Prof. Dr. Amir Hamza Prof. Dr. Hans Schmelz Dr. Jürgen Haas Dr. Sebastian Lenart Anselm Lafita Dr. Carsten Sippel Prof. Dr. Alexander Winter PD Dr. George Kedia Prof. Dr. Boris Hadaschik Dr. Zoltan Varga PD Dr. Stephan Buse Dr. Matthias Richter PD Dr. Florian Distler PD Dr. Jörg Simon Prof. Dr. Thomas Wiegel Dr. Stefan Baltes Dr. Andreas Janitzky Dr. Jens Peter Sommer Dr. Sameh Hijazi Dr. Philipp Fülkell PD Dr. Nina N. Harke Prof. Dr. Christian Bolenz Christian Khalil Dr. Clara Breidenbach Dr. Pierre Tennstedt Prof. Dr. Martin Burchardt
Unter modernen Systemtherapien versechsfacht sich das VTE-Risiko. Warum diese Daten relevant für die Behandlung krebsassoziierter Thrombosen sind, erläutert Prof. F. Langer im Interview. So kann es durch Immuntherapien zu inflammatorischen Syndromen z.B. im GI-Trakt kommen. Nebenwirkungen wie Durchfall oder Mukositis haben dann Einfluss auf die Wirksamkeit oraler Antikoagulantien. Aber auch in punkto Blutungsrisiko ist Vorsicht geboten. Wann hier bevorzugt NMH eingesetzt werden sollten, erläutert Prof. Langer im Interview.
Krebsassoziierte venöse Thromboembolien (CAT) haben in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Was hat der Anstieg mit modernen Antitumortherapien zu tun? Venöse Thromboembolien sind relevante Morbiditäts- und Mortalitätsfaktoren in der Onkologie. Besonders hoch sind die Risiken bei Tumoren des Abdominalraums. Eine antithrombotische Primärprophylaxe ist daher gerade bei gastrointestinalen (GI-) Tumoren auch im ambulanten Setting wichtig.
Die Thromboembolie ist neben Infektionen die zweithäufigste Todesursache bei Krebspatienten. Die Behandlung der CAT (cancer associated thrombosis) ist komplex und orientiert sich am individuellen Patienten. Angesichts einer Vielzahl zur Verfügung stehender medikamentöser Behandlungsoptionen finden Sie hier Video-Experteninterviews, Sonderpublikationen und aktuelle Behandlungsalgorithmen zur Therapieentscheidung auf Basis von Expertenempfehlungen.