Erschienen in:
25.08.2023 | Rheumatoide Arthritis | Leitthema
Ist Rheuma scanbar?
Ein Überblick über die aktuelle Studienlage zur fluoreszenzoptischen Bildgebung
verfasst von:
Dr. med. Stephanie Gabriele Werner, Prof. Dr. med. Marina Backhaus, PD Dr. med. Sarah Ohrndorf
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
|
Ausgabe 8/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Technologie der Indocyaningrün(ICG)-basierten fluoreszenzoptischen Bildgebung (FOI) mittels Xiralite®-System (Xiralite GmbH, Berlin, Deutschland) („Rheumascan“) ist weltweit seit Zulassung für den klinischen Gebrauch in der europäischen Union (2009), in den USA (2014) als auch in Asien Gegenstand vieler verschiedener Studien. FOI stellt die durch Entzündung hervorgerufene gestörte Mikrozirkulation in den Gelenken beider Hände dar.
Ziel der Arbeit
Die Arbeit soll einen Überblick über die derzeitige Studienlage zur ICG-basierten FOI in den verschiedenen rheumatologischen Indikationen geben.
Methoden
Es wird eine umfassende Literaturanalyse der seit 2010 publizierten Arbeiten zur ICG-basierten FOI in der Diagnostik verschiedener entzündlich-rheumatischer Gelenkerkrankungen vorgestellt, ihr Einsatz im Therapiemonitoring erläutert als auch die Wertigkeit bei anderen Indikationen dargelegt.
Ergebnisse
Zusammenfassend haben die Studien die Genauigkeit der FOI in der Entzündungsdiagnostik ausgiebig gezeigt. Daraus kann abgeleitet werden, dass die FOI eine gute Ergänzung zu den bisherigen Bildgebungsverfahren ist. Aufgrund charakteristischer Muster sowohl der Haut als auch der Nägel ist die FOI vor allem bei der Psoriasisarthritis ein indiziertes Verfahren und kann hier sehr hilfreich im diagnostischen Prozess bei früher undifferenzierter Arthritis sein. Die FOI hat ihren Nutzen bei Kindern (juvenile idiopathische Arthritis), zur Therapieverlaufskontrolle und beim Einsatz von Patienten mit systemischer Sklerose gezeigt.
Schlussfolgerung
Die vorliegenden Daten implizieren, dass die FOI als wertvolle ergänzende Bildgebung im diagnostischen Algorithmus in der täglichen rheumatologischen Praxis anzusehen ist – sowohl bei der Diagnosestellung als auch zum Verlaufsmonitoring. Insbesondere zukünftig durchführbare automatisierte Analysen lassen sowohl auf objektive Messungen der Entzündungsaktivität als auch zum Monitoren des Therapieansprechens hoffen.