Zusammenfassung
Eine Schmerzstörung ist per Definition eine biopsychosoziale Erkrankung. Die Diagnostik muss daher unabhängig von der Gewichtung der einzelnen Einflüsse stets auf biologischer, psychologischer und sozialer Ebene erfolgen. Die medizinische Diagnostik überprüft, inwiefern z. B. Erkrankungen zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Störung beigetragen haben oder diese aktuell negativ beeinflussen. Die psychologische Diagnostik erfasst emotionale Einflussfaktoren, die Verwendung dysfunktionaler Kognitionen und Copingstrategien sowie das Ausmaß der schmerzbezogenen Lebensbeeinträchtigung. Auf sozialer Ebene werden mögliche dysfunktionale Verhaltensweisen, z. B. in der Familie, sowie die Wechselbeziehungen zwischen der Schmerzerkrankung und dysfunktionalen Verhaltensweisen in Familie, Schule und Peergroup untersucht. Zudem ist es von großer Bedeutung, die spezifischen Ressourcen beim Kind und der Familie zu identifizieren. In diesem Kapitel werden die für eine zuverlässige Diagnostik notwendigen Schritte beschrieben.