03.04.2024 | Schulterluxation | Originalarbeit
Arthroskopische Defektaufstößelung der reversen Engaging-Hill-Sachs-Läsion
Fallserie mit einem mittleren Follow-up von > 2 Jahren
verfasst von:
Lukas Krivec, Anna Behrens, Till Orla Klatte
Erschienen in:
Obere Extremität
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die dorsale Luxation des Schultergelenks ist selten und kann zu schweren Verletzungen führen. Besonders das Ausmaß der reversen Hill-Sachs-Läsion (rHSL) spielt bei der Therapiewahl eine entscheidende Rolle.
Ziel der Arbeit
Ziel dieser retrospektiven Fallanalyse war es, das eigene Vorgehen zur Behandlung von Patienten mit dorsaler Instabilität und akuter traumatischer, dorsaler Humeruskopferstluxation sowie einer rHSL (γ-Winkel > 90°) zu evaluieren und die Ergebnisse anhand subjektiver Funktionsparameter zu analysieren.
Material und Methoden
Fünf von 7 Patienten, die zwischen 2020 und 2023 operativ behandelt wurden, konnten in die Studie eingeschlossen werden. Es wurden subjektive Outcomeparameter, der American Shoulder and Elbow Surgeons Score (ASES), der Western Ontario Shoulder Instability Index (WOSI), die Rückkehr zur Aktivität und zum Sport sowie mögliche Rezidivluxationen erfasst. Anhand der präoperativen Bildgebung wurde der α‑, β‑ und γ‑Winkel der rHSL und Begleitläsionen ermittelt.
Ergebnisse
Die Patienten zeigten eine hohe Zufriedenheit (Subjective Shoulder Value [SSV]: Durchschnitt 89 Pkt.) und subjektiv eine sehr gute Schulterfunktionen (ASES: Durchschnitt 95,6 Pkt.). Der WOSI ergab einen Durchschnittswert von 30,3 Pkt. Die Rückkehr zur Aktivität dauerte durchschnittlich 3,2 Wochen und zum Sport 4,8 Monate. Kein:e Patient:in erlebte eine Rezidivluxation.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse deuten auf gute Kurzzeitergebnisse der gelenkerhaltenden Behandlung von dorsaler Schulterluxation mit „engaging“ rHSL hin.