Erschienen in:
23.10.2023 | Übersicht
Tenodese der langen Bizepssehne – wo und wie denn jetzt?
verfasst von:
Dr. med. Maria Sommer, Dr. med. Nils Geisendörfer, Prof. Dr. med. Benedikt Schliemann
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 4/2023
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Zusammenfassung
Pathologien der langen Bizepssehne (LBS) sind eine häufige Ursache von Schulterschmerzen und treten isoliert oder in Verbindung mit z. B. Rotatorenmanschettenläsionen auf. Eine adäquate Therapie dieser Pathologien ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung der Patienten. Neben der Tenotomie, die mit Popeye-Deformitäten, Muskelkrämpfen und Kraftverlust einhergehen kann, wurden viele verschiedene Verfahren zur Tenodese der LBS entwickelt. Diese unterscheiden sich im wesentlich durch die Lokalisation (suprapektoral, subpektoral), die Fixierungsmethode (Onlay vs. Inlay), die verwendeten Implantate (Weichteiltenodese, Anker, Interferenzschrauben, Flip-Button etc.) und die Operationstechnik (offen vs. arthroskopisch). Insgesamt zeichnen sich die meisten Verfahren durch eine gute Durchführbarkeit und eine hohe Primärstabilität aus, eine signifikante Überlegenheit einer bestimmten Technik konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Jedoch lässt sich festhalten, dass für Patienten mit hohem funktionellem Anspruch eine Tenodese vorteilhaft zu sein scheint, eine isolierte Tenotomie dagegen eher bei älteren Patienten mit geringem funktionellem Anspruch durchgeführt werden sollte.