Erschienen in:
23.06.2021 | Ultraschall | Originalien
Perfusionsanalyse von Parotistumoren mittels kontrastverstärkter Sonographie (CEUS)
verfasst von:
Maria Agnes Albers, Dr. Julian Küstermeyer, Prof. Dr. Dr. Hans-Jürgen Welkoborsky
Erschienen in:
HNO
|
Ausgabe 1/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Tumoren der Glandula (Gl.) parotis stellen aufgrund ihres seltenen Vorkommens und ihrer Heterogenität oft eine diagnostische Herausforderung dar. Mittels bildgebender Verfahren wie der konventionellen Sonographie, MRT (Magnetresonanztomographie) und CT (Computertomographie) ist eine sichere Art- und Dignitätsdiagnostik mitunter nicht möglich. Die kontrastverstärkte Sonographie (CEUS) ermöglicht in Ergänzung zur konventionellen Sonographie eine genauere Beurteilung der Perfusion von Parotistumoren. Bisher wurde in keiner umfangreichen Arbeit die Binnenperfusion von Parotistumoren anhand von standardisiert im Tumor angeordneten „regions of interest“ (ROI) untersucht. Zielsetzung dieser Studie war die systematische Untersuchung von benignen und malignen Parotistumoren mittels CEUS in unterschiedlichen Tumorarealen.
Material und Methoden
Einhundert Patient*innen mit Tumoren der Gl. parotis wurden mittels B‑Mode‑, Farbduplex-, und kontrastverstärkter Sonographie untersucht. Es wurden die Parameter Größe, Echogenität, Abgrenzbarkeit, Vaskularisation und insbesondere das Perfusionsmuster und -verhalten der Tumoren bestimmt. Letzteres wurde anhand einer speziellen Methode zur Perfusionsanalyse quantitativer Parameter mit ROI innerhalb der Tumoren ausgewertet. Dabei wurden sowohl intratumoral zwischen den ROI in den einzelnen Tumoren als auch intertumoral zwischen den Tumordignitäten Vergleiche angestellt.
Ergebnisse
Die histopathologische Auswertung zeigte 92 benigne und 8 maligne Tumoren. In der Auswertung der Perfusionsmuster in der CEUS wiesen die Malignome im Vergleich zu den benignen Tumoren signifikant häufiger ein zentripetales Perfusionsmuster auf. In der Auswertung der quantitativen Parameter in der CEUS zeigten sich bei allen untersuchten Tumoren auffällige Bereiche mit verstärkten Perfusionsintensitäten in den medialen Anteilen der Raumforderungen. Dabei wurden in den benignen Tumoren häufiger signifikant unterschiedliche Perfusionsintensitäten zwischen den intratumoralen ROI detektiert als in den malignen Tumoren.
Schlussfolgerungen
Die Binnenperfusionsanalyse hat Parameter ergeben, mit denen die Möglichkeit besteht, die prätherapeutische Diagnostik von Parotistumoren hinsichtlich einer Dignitätsdiagnose zu verbessern. Weitere Studien sind erforderlich, um den Wert der Perfusionsanalyse weiter zu evaluieren.