Erschienen in:
25.08.2021 | Weichteilinfektionen | CME
Nekrotisierende Fasziitis: eine lebensbedrohliche Form der Weichteilinfektion
verfasst von:
Dr. A. Dermietzel, D. Kampshoff, M. Kückelhaus, T. Hirsch
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Eine seltene, jedoch schwere Form der Weichteilinfektion mit hoher Letalität stellt die nekrotisierende Fasziitis dar. Nachdem Keime die Hautbarriere z. B. durch ein Trauma durchdrungen haben, ist eine rasante Ausbreitung entlang der bindegewebigen Septen und Faszien typisch. In der Tiefe kommt es zur Bildung von Endo- sowie Exotoxinen, die eine entzündliche Umgebungsreaktion mit resultierender Gewebenekrose hervorrufen können. Weltweit liegt die Inzidenz der Erkrankung bei 0,30 bis 15 Fällen pro 100.000 Einwohner. Verschiedene verursachende Keimspektren bedingen eine unterschiedliche Typisierung der Erkrankung. Die Therapie sollte schnellstmöglich in einem geeigneten Zentrum mit einer in der Behandlung der nekrotisierenden Fasziitis erfahrenen Chirurgie erfolgen. Die Einleitung einer kalkulierten Antibiose und das sofortige radikale chirurgische Débridement sind essenziell, um trotz hoher Letalitätsrate, die selbst bei optimaler Diagnostik und Therapie zwischen 16,3 und 36,3 % liegt, erfolgreich zu behandeln.