Erschienen in:
13.12.2019 | Weichteilinfektionen | Leitthema
Nekrotisierende Fasziitis der Extremitäten und des Stamms
verfasst von:
Prof. Dr. med. C. Eckmann, Prof. Dr. med. S. Maier
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Die nekrotisierende Fasziitis gehört als lebensbedrohliche Infektion zur Gruppe der aggressiv verlaufenden nekrotisierenden Haut- und Weichgewebeinfektionen. Die Diagnose wird primär klinisch gestellt. Anfänglich können eher unspezifische Symptome ohne wegweisende kutane Veränderungen auftreten. Der weitere Verlauf ist gekennzeichnet durch außergewöhnliche Schmerzen, typische kutane Manifestationen (z. B. landkartenartige Nekrosezonen) sowie eine hohe systemische Toxizität. Um die Prognose durch eine Zeitverzögerung nicht weiter zu verschlechtern, sollte keine extensive Diagnostik durchgeführt werden. Die betroffenen Patienten bedürfen eines radikalen chirurgischen Débridements und Redébridements, um eine Fokussanierung zu erreichen. Parallel muss eine hochdosierte Breitspektrumantibiotikatherapie initiiert und eine differenzierte Intensivtherapie durchgeführt werden. Der Wert adjunktiver Maßnahmen (hyperbare Oxygenation, Gabe von Immunglobulinen) ist nicht gesichert, weswegen der Routineeinsatz dieser Therapieansätze derzeit nicht empfohlen werden kann. Eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit ist erforderlich, um das Leben und die Extremität der betroffenen Patienten zu retten.